Die schmelzenden Permafrostböden bedrohen die Einwohner von Jakutsk in Sibirien. In den letzten zehn Jahren hat sich das Klima dort um 2,5 Grad erwärmt.
Jakutsk, im nordöstlichen Teil des asiatischen Russlands, gilt als die kälteste Großstadt der Erde. Die Hauptstadt der Teilrepublik Jakutien liegt in der Permafrostzone.
Durch das Schmelzen der Permafrostböden entstehen Risse in den Gebäuden. Eduard Romanov, ein Bauarbeiter und Umweltaktivist, zeigt einen Wohnblock, an dem ein großer Träger durchgebrochen ist. Dadurch sind die neun darüberliegenden Stockwerke destabilisier.
Romanov erklärt:
"Vorletztes Jahr begann das Gebäude sich zu neigen und in den Boden zu sinken. Es hat mittlerweile eine Neigung von 40 Zentimetern. Die Fassade ist eingesunken und eines der tragenden Elemente des Fundamentes ist dabei auseinanderzubrechen."
Die meisten Häuser in Jakutsk stehen auf Stelzen, die tief in den Boden getrieben werden. Eine Lücke zwischen Boden und Gebäude verhindert, dass der Permafrost erwärmt wird - die Erdschicht ist nur so lange stabil, wie sie gefroren ist.
Vladimir Prokopyev, Regionalpolitiker in Jakutsk, beunruhigt die weltweite globale Erwärmung:
"Wir verwenden jetzt mindestens 16-Meter-Balken anstatt wie früher 6 - 8 Meter. Wir erleben die Zersetzung und Zerstörung unseres Permafrostes als Folge der globalen Erwärmung."
Temperaturen sind um 2,5 Grad gestiegen
Die Durchschnittstemperaturen in Jakutsk sind in den letzten zehn Jahren um 2,5 Grad Celsius gestiegen. Durch das Schmelzen des Permafrosts sickern Schadstoffe durch den zuvor festen Boden. Außerdem wird die Erosion der russischen Arktis beschleunigt.