Gelbwesten tragen ihre Wut weiter auf die Straße

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Copyright REUTERS/Philippe Wojazer
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Von Euronews
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Trotz Friedensangebot der Regierung: In Frankreich machen die Gelbwesten weiter mobil.

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Im Dezember 2015 wurde in Paris ein historisches Klimaziel vereinbart: Die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Heute, drei Jahre später, rauscht eine Welle der Empörung durch die Hauptstadt und ganz Frankreich. Sie hat indirekt mit dem Zwei-Grad-Ziel von 2015 zu tun.

Denn um es zu erreichen, will Präsident Emmanuel Macron vermehrt auf erneuerbare Energien setzen und umweltfreundliche Verkehrsmittel fördern. Finanzieren wollte er das unter anderem mit höheren Steuern auf Benzin und Diesel.

Es geht längst um mehr als eine Steuer

Seit Wochen gehen wütende Bürger in gelben Westen gegen diese sogenannte CO2-Steuer auf die Barrikaden – mit Erfolg. Die Regierung lenkte ein, nun liegen die Pläne vorerst auf Eis.

Doch der Unmut der Menschen bleibt – gegen Macron und gegen die Dieselpreise. Denn die sind in Frankreich ohnehin schon hoch. Im Laufe dieses Jahres stiegen sie von durchschnittlich 1.24 Euro auf 1.48 Euro – also um 16 Prozent.

Und so wollen die Gelbwesten weiter auf die Straßen gehen. Ihnen geht Macrons Friedensangebot nicht weit genug. Sie fordern einen höheren Mindestlohn, mehr Steuern für Reiche – und weniger für Arme.

Die Demonstranten fühlen sich von jüngst veröffentlichten Zahlen bestätigt. Laut diesen kassiert Frankreich derzeit die höchsten Steuern unter den OECD-Ländern – vor Dänemark, Schweden, Griechenland und Italien. Der französische Staat erhielt im vergangenen Jahr 46,2 Prozent der Wirtschaftskraft.

Für Samstag haben die Gelbwesten landesweit zu neuen Protesten aufgerufen. Die Polizei befürchtet, dass die Gewalt wieder eskaliert. Rund 65.000 Sicherheitskräfte werden im Einsatz sein.

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