Usbekistan auf dem Weg zur Weinnation

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Von Anne Fleischmann
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Usbekistans Präsident Shavkat Mirziyoyev möchte sein Land als Weinnation bekannt machen. Dafür hat er einen Plan entwickelt, der unter anderem das Wachstum des Exports vorsieht.

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Der Präsident Usbekistans, Shavkat Mirziyoyev, hat ambitionierte Pläne für sein Land: er will die Weinexporte des Landes bis Ende 2021 um 60% zu steigern. Ein weiteres Ziel: die Anbaufläche der für den Staat tätigen Winzer in fünf Jahren zu verdoppeln.

Der Präsident verspricht sich davon, die Wirtschaft des Landes anzukurbeln. Er möchte Usbekistan von seiner Abhängigkeit von Rohstoffen wie der Baumwollpflanze befreien und ausländische Investoren anlocken.

Usbekistan träumt inmitten der politischen und wirtschaftlichen Öffnung davon, sich in der weltweiten Weinszene einen Namen zu machen.

Im Moment produziert Usbekistan jährlich 20 Millionen Liter Wein. Zum Vergleich: In Frankreich sind es 4 Milliarden Liter pro Jahr.

Saft wird zur Weiterverarbeitung nach Russland gesandt

Im Moment wird noch viel Rohwein zur Veredelung nach Russland geschickt. Auch das will der Präsident Mirziyoyev ändern und die Traubenverarbeitung im eigenen Land stärken.

Dinara Kasimkhajaeva, Spezialistin für Weinqualität bei Tashkentvino plant, erzählte:

"Früher haben wir hauptsächlich Likörweine produziert. Schon damals haben wir sie vor allem nach Russland versandt. Damals waren wir in der Sowjetunion und unser Wein wurde hauptsächlich von nördlichen Regionen gekauft. Es gab auch einen Markt für Dessertweine. Heutzutage, besonders nach der Verordnung des Präsidenten, achten wir besonders darauf, dass unsere Produkte natürlich bleiben."

Hat Usbekistan Chancen, Weinnation zu werden?

Kenner der Szene bezweifeln aber, dass Usbekistan als Hersteller von edlen Weinen bekannt werden kann. Ein Weinfest in der Hauptstadt Tashkent im November wurde von der Öffentlichkeit kaum beachtet. Es kamen weniger als 150 Besucher.

"Es ist manchmal schwierig, ins Ausland zu verkaufen, wenn man nicht zeigen kann, dass der Wein auch zu Hause beliebt ist", sagte Kym Anderson, Geschäftsführer des Wine Economics Research Centre an der University of Adelaide.

Eine andere Hürde stellt das Klima dar. Usbekistan ist oft Opfer von extremen Wetterbedingungen. Bauer Abdumutal Yuldashev musste seine Weinpflanzen im letzten Jahr vergraben, als der Frost in der Region zu viel wurde. Anderson sagt, dass dieses Vorgehen die Kosten erhöhe und gleichzeitig das Risiko fördere, die Pflanzen zu beschädigen.

Aufschwung für Traubenbauern in Usbekistan

Der Bauer Abdumutal Yuldashev sieht das anders: früher verkaufte er hauptsächlich Tafeltrauben. Nun läuft das Geschäft durch die Weinproduktion so gut, dass er sogar überlegt, für die nächste Saison mehr Felder anzumieten.

Der 38-jährige Bauer sagte: "Wir haben die Sorten Rkatsiteli, Bayan Shirey und Pinot Noir. Wir haben 15 Hektar Land. Die Winzer haben einen großen Bedarf an unseren Produkten, und wir versuchen, die Nachfrage zu decken."

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