Empörung über Rechtsextreme und "Bürgerwehren" in Amberg

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Nach dem Prügelangriff von Asylbewerbern in der Stadt Amberg haben rechtsextreme Gruppen offenbar zu Bürgerwehren aufgerufen.

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Der Bürgermeister der Stadt Amberg in der Oberpfalz, Michael Cerny (CSU), hat laut der Mittelbayerischen Zeitung die Polizei darüber informiert, dass Rechtsextreme in seiner Stadt offenbar Bürgerwehren aufmarschieren lassen. Der Oberbürgermeister zeigt sich schockiert: "Ich kann die Verunsicherung, wie ich sie in manchen Reaktionen von Ambergern sehe, durchaus verstehen, aber dieser Hass und die Gewaltandrohungen, die nun aus der ganzen Republik kommen, gehen mir zu weit."

Die Mittelbayerische berichtet auch darüber, wie die NPD und andere rechtsextreme Gruppen in den sozialen Medien die Prügelangriffe von Asylbewerbern in Amberg für ihre Zwecke nutzen.

Vier junge Männer aus Afghanistan, Syrien und dem Iran haben offenbar am Samstag in Amberg laut Polizei zwölf Passanten verletzt, die meisten leicht. Dem Bericht der Polizei zufolge fanden die Angriffe zwischen 18 Uhr 45 und 21 Uhr am 29.12.2018 statt. Die herbeigerufenen Sicherheitskräfte konnte die Angreifer zunächst nicht finden, sie wurden später am Abend festgenommen. Die Asylsuchenden im Alter von 17 bis 19 Jahren sitzen aber inzwischen in Untersuchungshaft - vor allem wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung. Offenbar hatten die jungen Männer zu viel Alkohol getrunken.

Politiker diskutierten kontrovers über die Prügelattacke von Amberg und den Autoangriff eines 50-jährigen Deutschen in Bottrop, der offenbar gezielt Ausländer töten wollte. Auf Twitter beklagen viele die Spaltung der Gesellschaft, die sich in den Reaktionen abzeichnet.

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