Rot steht für lange Wartezeit: Pendlerin strickt „Bahn-Verspätungsschal“

Rot steht für lange Wartezeit: Pendlerin strickt „Bahn-Verspätungsschal“
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Von Rachael Kennedy
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Eine Pendlerin aus Bayern nahm die häufigen Verspätungen der Bahn mit Humor: Sie Strickte einen Bahn-Verspätungsschal. Spoiler: Im Sommer hat sich die Bahn nicht mit Ruhm bekleckert.

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Die Reaktion vieler Pendler, die von regelmäßigen Reiseverzögerungen betroffen sind, könnte darin bestehen, einen verärgerten Text an Kollegen und Freunde zu schicken oder schon einmal eine Entschuldigung an den Chef zu formulieren, bevor Sie einen wütenden Tweet an ein bestimmtes Reiseunternehmen senden.

Oder man macht es wie eine Pendlerin in Bayern. Sie hat die Zeit produktiv genutzt und einen ganz besonderen Schal gestrickt. Ihre Tochter, die Journalistin Sara Weber, veröffentlichte ein Bild davon auf Twitter.

Sie sagte, ihre Mutter pendele im Raum München und sei eine "begeisterte Strickerin". Für 2018 habe sie den "Bahn-Verspätungsschal" gestrickt, wie sie ihn nannte, um die unterschiedlichen Verzögerungslängen darzustellen.

Sie strickte "pro Tag zwei Reihen", erklärte Weber. Sie wählte "grau für unter 5 Minuten, rosa bei 5 bis 30 Minuten Verspätung, rot bei Verspätung auf beiden Fahrten oder einmal über 30 Minuten".

Der Schal hat einen sehr großen Fleck ungebrochenen Rotes, der seine eigene Geschichte erzählt.

"Im Frühjahr war noch alles ok", sagte Weber. "Viel grau und rosa. Dann war eine Weile alles rot: Schienenersatzverkehr, die ganzen Sommerferien lang. Da hat sie pro Fahrt nicht mehr 40 Minuten gebraucht, sondern knapp zwei Stunden. Jeden Tag. Sechseinhalb Wochen lang.“

Und das Reise-Chaos für Webers Mutter endete damit noch lange nicht.

"Sie hat gehofft, dass es zum Jahresende besser wird.", sagte Weber. " Aber: Wieder viel rot", bevor sie weitere, allzu vertraute Gründe für Reiseverzögerungen aufzählte.

Was ist seitdem mit dem Schal passiert?

Webers Geschichte hat seitdem die sozialen Medien im Sturm erobert, wobei der ursprüngliche Tweet mehr als 22.000 Mal Likes bekam und etwas mehr als 6.000 Mal geteilt wurde.

Nachdem sie entdeckt hatte, wie beliebt ihr Schal geworden war, stellte Webers Mutter ihn bei Ebay ein. Der Erlös solle für wohltätige Zwecke gespendet werden. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels hatte der Schal 134 Gebote für mehr als 3.000 Euro, wobei noch einige Tage bis zum Ende der Auktion bleiben.

Die Bahnhofsmission ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die bedürftigen Fahrgästen an deutschen Bahnhöfen hilft. Sie schrieb auf Facebook wie glücklich sie sei – denn an sie wird das Geld gehen, sobald der Schal versteigert ist.

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