Sardinien: Die Wut der Schafbauern

Sardinien: Die Wut der Schafbauern
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Von Renate Birk mit ansa
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Sie schütten ihre Milch lieber auf die Straße statt sie für Dumpingpreise zu verkaufen

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Sie sind wütend, die Schafszüchter und Milchbauern auf der italienischen Insel Sardinien.

Seit Wochen schütten sie ihre Milch auf die Straßen, statt ihn für den Dumpingpreis von 60 Cent pro Liter zu verkaufen. Sie wollen mindestens 70 Cent oder gleich einen Euro.

Auf der Insel leben 3 Millionen Schafe, 12.000 Schafbauern. Insgesamt arbeiten 30.000 Menschen in dem Sektor. Die Schafe stellen 40 Prozent der Agrar-Einnahmen dar.

Ein wütender Sarde ruft: "Wir machen noch nicht Schluss. Entweder es ändert sich etwas, oder wir machen weiter. Wir schütten weiter Milch auf die Straßen. Genug ist genug. Wir halten das nicht mehr aus. Ein Milchpreis wie in den 70-er Jahren. Jetzt ist es bald das Jahr 2020."

60 Prozent der 300 Millionen Liter Milch geht in die Pecorino-Käse-Produktion, ein Käse, der unter anderem in großen Mengen in die USA exportiert wird. Allerdings blieben die Sarden 2017/2018 auf der Überproduktion - 22,5 Prozent der Käsemenge - sitzen, der Milchpreis brach ein.

Sardinien ist nach Sizilien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer und eine der ärmsten Regionen Italiens. 1,6 Millionen Menschen teilen sich die Insel mit doppelt so vielen Schafen. 46 Prozent aller jungen Sarden verlassen ihre Heimat.

Was macht ihr mit meiner Milch?
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