Forscher finden längste Salzhöhle der Welt

Forscher finden längste Salzhöhle der Welt
Von Euronews mit dpa
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In Israel haben Forscher herausgefunden, dass die längste Salzhöhle der Welt am Toten Meer liegt. Die Malcham-Höhle ist zwar schon länger bekannt, jedoch wurde bisher angenommen, dass sie sehr viel kürzer sei.

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Bekannt ist sie zwar schon seit den 1980er Jahren - jetzt haben Forscher jedoch entdeckt, dass es sich bei der Malcham-Salzhöhle unter dem Berg Sodom in Israel um die längste der Welt handelt. Ihr Eingang liegt nicht weit von der Stelle, an der die Frau Lots laut Bibel zur Salzsäule erstarrt sein soll. 

Die Höhle ist mehr als 10 Kilometer lang. Bisher gingen die Forscher von einer Länge von knapp 5700 Metern aus.

Seit zwei Jahren wird die Höhle am Toten Meer unter Leitung des Höhlenforschungszentrums der Hebräischen Universität in Jerusalem untersucht. Daran beteiligt waren aber mehr als 80 Forscher aus neun Ländern, darunter auch Deutschland.

"Es ist nicht nur die längste, sondern auch die einzige Höhle auf der Welt, die mehr als 10 Kilometer lang ist. Es ist unglaublich. Es verändert die gesamte Größenordnung von Höhlen dieser Art", sagte Boaz Langford, Forscher an der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Eine der jüngsten bekannten Höhlen

Die Höhle ist etwa 7000 Jahre alt. Geologisch gesehen sei das den Forschern zufolge nicht viel. Sie sei eine der jüngsten Höhlen der Welt.

Amos Frumkin, ein Geologe der Hebräischen Universität, sagte: "Die oberflächlichen Ebenen dieser Höhle konnten wir auf 7000 Jahren zurückdatieren. Das ist geologisch gesehen nicht viel, macht sie aber zu einer der jüngsten und interessantesten Höhlen der Welt."

Salzhöhlen wie die Malcham-Höhle sind selten. Sie entstehen nur in sehr trockenen Regionen, in denen Salzschichten bis an die Erdoberfläche gedrückt werden, etwa durch Bewegungen in der Erdkruste. "Salz ist nicht fest, sondern fließt, wenn auch nur sehr langsam", erklärt Forschungsleiter Langford. "Wenn sich die Gesteinsschichten verschieben, wird es nach oben gepresst wie Zahnpasta in einer Tube."

An anderen Orten wird das Salz schnell vom Regen abgetragen. Am Toten Meer aber regnet es nur sehr selten, dann aber heftig. Diese Sturzfluten lösen das Salz auf und schaffen so die Höhlen. "Das passiert auch heute noch, wenn es etwa einmal im Jahr zu starken Regenfällen kommt", erklärt Frumkin. "Die Höhle ist sozusagen lebendig. Sie wächst weiter."

Bisher war die längste Salzhöhle im Iran mit 6,5 Kilometern Länge.

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