Israel meldet mehr als 9.000 Neuinfektionen bei 8,8 Mio Einwohnern

Tel Aviv im Lockdown
Tel Aviv im Lockdown Copyright Oded Balilty/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Kirsten RipperEuronews mit Haaretz, Jerusalem Post
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Mit einem neuen Rekordwert an Neuinfektionen mit dem #Coronavirus innerhalb von 24 Stunden trotz Lockdown wird die Kritik an Benjamin Netanjahu immer lauter.

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In Israel melden die Gesundheitsbehörden an diesem Sonntag mehr als 9.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den vergangenen 24 Stunden - das sind so viele wie noch nie zuvor an einem Tag in dem Land mit 8,8 Millionen Einwohnern. Gleichzeitig ist die Zahl der schwer erkrankten Covid-19-PatientInnen gestiegen. Mehr als 750 PatientInnen sind schwer an Covid-19 erkrankt Die israelischen Medien verweisen darauf, dass der Feiertag Yom Kippur noch bevorsteht.

Auch in den Palästinsergebieten steigen die Zahlen weiter. Im Westjordanland sind 315 Menschen gestorben, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren, in Gaza gab es offiziellen Angaben zufolge 19 Todesfälle.

Die 7-Tage-Inzidenz lag in Israel schon Mitte September bei 463 pro 100.000 Einwohner, als der zweite Lockdown offenbar bewusst über die israelischen Feiertage beschlossen wurde.

Gleichzeitig mit den hohen Infektionszahlen gehen die Proteste gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seinen Umgang mit der Coronakrise weiter. Wie die Zeitung HAARETZ berichtet, zogen Tausende Israelis mit Autokolonnen zur Residenz des Regierungschefs in Jerusalem.

Seit Wochen gibt es Proteste gegen Netanjahu, der wegen Korruption angeklagt ist, aber sein Amt weiter ausüben will. Die Demonstrationen gegen ihn hat der Ministerpräsident im Parlament zu verbieten versucht. Die Regierung drängt auf Coronavirus-Sondervollmachten. Aber die Beratungen konnten nicht vor der Shabbat-Pause abgeschlossen werden. Deshalb können die Proteste weitergehen.

Nicht nur vor Netanjahus Haus, auch in vielen anderen Städten waren Demonstrationen geplant.

Dabei berichtet die Jerusalem Post, dass einige Polizisten zu den Menschen, die demonstrierren wollten, sagten, sie dürften sich - wegen des Lockdown - nicht mehr als einen Kilometer von ihren Wohnungen entfernen. Die Polizei erklärte, sie werde das Einhalten der Abstandsregeln und der Maskenpflicht bie den Kundgebungen durchsetzen.

In den sozialen Medien bezeichneten Protestierende Netanjahu auch als "crime minister" (als Regierungschef des Verbrechens).

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