"Tierisch geärgert": Grünen-Parteitag bestätigt Baerbock

Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin bestätigt
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Von Euronews
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678 von 688 (98.5%) Online-Delegierten der #Grünen bestätigten die Kandidatin und das Duo aus den beiden Parteichefs #AnnalenaBaerbock und #RobertHabeck als Wahlkampf-Team.

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Die Erleichterung war Annalena Baerbock anzusehen - nach Tagen der Unsicherheit und Kritik endlich wieder deutliche Zustimmung, die der eigenen Partei.

98,5 Prozent der Online-Delegierten bestätigten auf dem Grünen-Parteitag Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin. "Vielen vielen Dank, dass wir bereit sein dürfen!", sagte Baerbock unmittelbar nach Bekanntgabe der Ergebnisse. 

"Vielen Dank für diesen Rückenwind gerade nach dem Gegenwind der letzten Wochen, wo wir, wo vor allem ich Fehler gemacht habe, über die ich misch tierisch geärgert habe."

Besagter Rückenwind war dringend nötig: Nach Baerbocks Nominierung durch den Vorstand im April genossen die Grünen zunächst ein Umfragehoch. Zuletzt war Baerbock jedoch nach mehreren Fehltritten in die Kritik geraten.

Irreführende Angaben im Lebenslauf

Zuerst wurde bekannt, dass Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Sonderzahlungen an den Bundestag nachmeldete. Dann gab es Kritik, weil sie und ihre Partei mehrmals irreführende Angaben im Lebenslauf von Baerbock korrigieren mussten. Habeck wiederum sorgte mit Forderungen nach der Lieferung von "Defensivwaffen" an die Ukraine für Verwirrung. Auch die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, wo die Grünen sich nur leicht auf 5,9 Prozent verbessern konnten, lieferte keinen neuen Schwung.

In Umfragen stürzten die Grünen zuletzt ab, während die Union als Spitzenreiter den Abstand vergrößern konnte. Die Forschungsgruppe Wahlen sieht die CDU/CSU im Donnerstag veröffentlichten ZDF-Politbarometer bei 28 Prozent und die Grünen bei 22 Prozent. Der ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte ARD-Deutschlandtrend platziert die Union ebenfalls bei 28 Prozent und die Grünen bei 20 Prozent.

Und nun?

Die Grünen gehen mit einem Programm in den Bundestagswahlkampf, das auf mehr sozialen Ausgleich setzt. Damit sollen auch Menschen jenseits der Grünen-Stammwählerschaft angesprochen werden.

Es gehe es darum, die Technologien für die Welt des 21. Jahrhunderts auf den Markt zu bringen, so Baerbock auf dem Grünen-Parteitag. Dafür brauch es eine neue Regierung, die den richtigen Rahmen setze, die investiere und dafür sorge, dass sich die Anstrengungen und Wagnisse lohnen. Ihr Ziel sei, einen klimagerechten Wohlstand zu schaffen.

Baerbock: "Erstmals seit Jahrzehnten liegt echter Wechsel in der Luft. Eine Ära geht zu Ende und wir haben die Chance, eine neue zu begründen."

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