1,8 Millionen Jahre: Zeitkapsel in Georgien

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Von euronews Georgien
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Im georgischen Dmanisi ist eine Art früher Homo Erectus gefunden worden, der zu dieser Zeit eigentlich nur in Afrika vermutet wurde. Für die Forschung wirft dies eine essentielle Frage auf: Wieviele Unterarten der Gattung Homo gab es tatsächlich?

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Georgien ist eine wahre Schatzkammer für Paläoanthropologen. Südwestlich von Tiflis wurden die frühesten bekannten Vertreter der Gattung Homo außerhalb Afrikas gefunden. Eine neue Fundstelle brachte jetzt 1,8 Millionen Jahre alte Steinwerkzeuge zutage. In der Gegend sind bereits fünf Hominidenschädel und viele Knochenfragmente gefunden worden. Die neue Entdeckung bestätigt, dass der Südkaukasus ein Siedlungsgebiet alter Hominidengruppen auf ihrer Wanderung von Afrika nach Europa und Asien war.

Dmanissi ist eine der ganz besonderen Zeitkapseln, die Funde sind 1,8 Millionen Jahre alt. Hier ist eine Vulkanregion, die prähistorischen Fundstücke sind deshalb sehr gut erhalten. Gute Voraussetzungen also, gute Daten zu bekommen. Wir können mit Sicherheit sagen, dass es hier sehr aktives, hominides Leben gab vor etwa 1,8 bis 1,7 Millionen Jahren.
Dawit Lortkipanidse
Paläoanthropologe und Generaldirektor des georgischen Nationalmuseums

Das besondere an den georgischen Funden ist einmal die Anzahl, so das ein klares Bild dieser Urmenschenart entsteht. Zum anderen datieren die Funde aus Dmanisi eine Art früher Homo erectus, die zu dieser Zeit eigentlich nur in Afrika vermutet wurde. Für die Forschung wirft dies eine essentielle Frage auf: Wieviele Unterarten der Gattung Homo gab es tatsächlich?

Für die Wissenschaft sind die vielen Funde in Georgien ein riesiger Glücksfall - auch oder gerade, weil sie sehr grundsätzliche Fragen über die Entwicklung der Gattung Mensch aufwerfen.

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