Bulgarien setzt auf Diplomatie und mobilisiert Armee

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Von Anastasiya Dimitrova
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Nato-Mitglied Bulgarien will im Ukraine-Konflikt helfen.

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Bulgarien will in erster Linie auf diplomatischer Ebene zu einer Lösung im Ukraine-Konflikt und bei den Spannungen zwischen Russland und der Nato beitragen, bereitet aber gleichzeitig seine Soldaten vor - zur Verteidigung, so die Regierung in Sofia.

Der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow erklärte: "Die Regierung hat beschlossen, der bulgarischen Strategie zur Deeskalation der Spannungen Vorrang einzuräumen und alle Möglichkeiten auf diplomatischem Wege zu nutzen, um diesen Konflikt zu lösen. Unsere Verteidigungsstrategie wird sich aber auf die bulgarische Armee stützen. Das bedeutet - bulgarische Truppen, bulgarisches Kommando und bulgarische Militärführung."

Die Ankündigung der bulgarischen Regierung erfolgte vor dem Hintergrund der Nachricht, dass Spanien und die Niederlande beabsichtigen, Schiffe und Kampfflugzeuge auf bulgarisches Territorium zu schicken. Weder der Regierungschef noch der Verteidigungsminister äußerten sich jedoch dazu. Angesichts der zunehmenden Spannungen steht das Volk zu diesem Thema so unterschiedlich wie eh und je.

Ein Mann auf der Straße in Sofia meint: "Wir sind Nato-Mitglied, aber ich finde es nicht gut, diese fremden Schiffe im Schwarzen Meer zu haben. Aber das müssen wir wohl hinnehmen."

Ein anderer meint: "Was haben die Amerikaner am Schwarzen Meer zu suchen? Im Ernst. Sie haben doch ganz Asien ruiniert – Iran, Irak, ach, und andere Länder."

Olena Kotseva ist eine Ukrainerin, die seit mehr als 40 Jahren in Bulgarien lebt. Mit Sorge verfolgt sie weiterhin die Nachrichten aus ihrer Heimat. Sie sagt, ihr Land befinde sich seit 2014 im Krieg mit Russland.

Sie sagt: "Wir wollen Frieden, aber wir bereiten uns auf den Krieg vor. Der Mann meiner Nichte kam ohne Beine von der Front zurück. Als ich gestern mit ihm sprach, fragte ich ihn: "Hast du keine Angst?" Er antwortete: Warum denn? Wir sind dort zu Hause. Das ist ukrainisches Land. Wenn nötig, werde ich wieder das Gewehr nehmen und das Land verteidigen."

Olena Kotseva hofft auf eine diplomatische Lösung, damit niemand zu den Waffen greifen muss.

Bulgarien ist seit 2004 Nato-Mitglied.

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