Ukraine verhindert offenbar Einkesselung um Lyssytschansk

Zerstörte Gebäude in der Ukraine
Zerstörte Gebäude in der Ukraine Copyright AP Photo
Von Euronews
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Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Einkesselung von Lyssytschansk verhindert. Präsident Selenskyj berät sich an diesem Montag mit den Staats- und Regierungschefs der G7.

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Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben westlich von Lyssytschansk russische Angriffe zurückgeschlagen und damit eine Einkesselung der strategisch wichtigen Großstadt im Osten der Ukraine verhindert.

Man habe dem Feid nahe Werchnjokamjanka erhebliche Verluste zugefügt und ihn zum Rückzug gezwungen, teilte der ukrainische Generalstab am Montag mit. Werchnjokamjanka liegt nur wenige Kilometer westlich von Lyssytschansk an der letzten wichtigen Versorgungsstraße für die Stadt. 

Nach der Einnahme der Nachbarstadt Sjewjerodonezk durch russische Truppen haben die Kämpfe um die Stadt Lyssytschansk zugenommen. Dort wurden am Sonnatg die Ölraffinerie und das umliegende Industriegebiet getroffen. Dichte, schwarze Rauchwolken stiegen über dem Areal auf.  

G7-Chefs beraten mit Selenskyj

Der ukrainische Präsident Selenskyj berät sich an diesem Montag mit den Staats- und Regierungschefs der G7. "Wir brauchen eine schlagkräftige Luftverteidigung", sagte er in der Nacht zum Montag in seiner täglichen Videoansprache. "Wir brauchen eine schlagkräftige Luftabwehr, modern, voll wirksam, die einen vollständigen Schutz gegen diese Raketen gewährleisten kann. Darüber sprechen wir jeden Tag mit unseren Partnern.", so Selenskyj.

Allein am Samstag seien 62 russische Raketen in seinem Land eingeschlagen. Jede Verzögerung von Waffenlieferungen an die Ukraine sei eine Einladung an Russland, weiter zuzuschlagen, meinte Selenskyj.

Am Wochenende war die Hauptstadt Kiew zum ersten Mal seit drei Wochen wieder angegriffen worden. Rettungskräfte haben die Leiche eines Opfers nach einem Raketeneinschlag in ein Wohnhaus geborgen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Nach ukrainischen Angaben wurden am Sonntag 14 Raketen auf die Region Kiew abgefeuert.

Russland bestreitet, zivile Ziele getroffen zu haben und kündigte später Angriffe auf drei Militärzentren in der Nord- und Westukraine an, darunter an der Grenze zu Polen.

Sechs Verletzte in Region Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff in der südukrainischen Region Odessa sind nach Angaben der Behörden sechs Menschen verletzt worden. Darunter sei auch ein Kind, teilt ein Sprecher der Regionalverwaltung mit. Bei dem Angriff seien Wohngebäude zerstört worden und ein Feuer ausgebrochen. 

Die Rakete sei von einem russischen strategischen Bomber des Typs Tu-22 abgefeuert worden, teilte das ukrainische Wehrkommando Süd am Montag mit.

Am Wochenende hatte die Ukraine eine deutliche Ausweitung russischer Raketenangriffe auf das Land gemeldet. Getroffen wurden eine Reihe von Regionen auch weit im Hinterland der Front - vom westukrainischen Gebiet Lwiw über Chmelnytzkyj, Schytomyr bis hin nach Tschernihiw und Kiew. Im Süden des Landes hat es unter anderem Mykolajiw und Odessa getroffen.

Selenskyjs Appell an Belarus: Lasst Euch nicht in Krieg hineinziehen

Selenskyj rief die Menschen im Nachbarland Belarus dazu auf, sich nicht in den russischen Angriffskrieg hineinziehen zu lassen. "Der Kreml hat bereits alles für Euch entschieden", sagte er am Sonntag mit Blick auf Moskau. "Aber Ihr seid keine Sklaven und Kanonenfutter. Ihr dürft nicht sterben." 

Am Samstag hatte sich der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko abermals mit Russlands Präsident Wladimir Putin getroffen. Dabei kündigte der Kremlchef die Lieferung von Raketensystemen vom Typ Iskander-M nach Belarus an, die auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden können.

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