Französin Justine Triet gewinnt Goldene Palme - Sandra Hüller glänzt in 2 Siegerfilmen

Die Sieger:innen von Cannes
Die Sieger:innen von Cannes Copyright AP Photo/Daniel Cole
Copyright AP Photo/Daniel Cole
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

In Cannes ist die französische Filmemacherin #JustineTriet mit der Goldenen Palme geehrt worden - als dritte Frau überhaupt - für ihren Film "Anatomie d'une Chute" mit der deutschen Ausnahmeschauspielerin #SandraHüller.

WERBUNG

Die 76. Filmfestspiele von Cannes endeten so, wie sie begonnen haben, in Anwesenheit von Hollywood-Legenden. Jane Fonda überreichte die Goldene Palme an Justine Triet für "Anatomie eines Falls". 

Die Regisseurin von "Die Schlacht von Solferino", "Victoria" und "Sybil" ist die dritte Frau und die zweite Französin, die die Goldene Palme erhält. 

Ihr Streifen setzte sich gegen 20 andere Wettbewerbsfilme durch. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz des vorjährigen Gewinners Ruben Östlund.

Triet nutzte die mediale Aufmerksamkeit bei der Preiverleihung für einen flammenden Appell gegen Macrons Rentenreform -und für die Protestbewegung in Frankreichs. "Ich kann nicht hierher kommen und einen Preis entgegennehmen, ohne auch eine Zeugin zu sein, ein Spiegelbild dessen, was tief in der Gesellschaft vor sich geht. 

Wir leben in einer außergewöhnlichen Zeit, und dieses Jahr war wirklich außergewöhnlich. Die Revolte, das, was auf den Straßen geschah, hat mich wirklich berührt. Auch wenn ich bei der Arbeit war und nicht mitten im Geschehen, so hat es mich doch sehr berührt. Ich kann mich nicht, wie soll ich sagen, davon  distanzieren."

In "Anatomie d'une chute" muss sich eine Autorin, gespielt von der Deutschen Sandra Hüller, nach dem Tod ihres Manns vor Gericht verantworten. Sie wird verdächtigt, ihn getötet haben – doch eindeutig ist der Fall nicht und Zeugen gibt es keine.

Daniel Cole/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
(v.l.n.r.: Pham Thien An, Quentin Tarantino, Jonathan Glazer, Justine Triet, Hirokazu Koreeda, Yuji Sakamoto, Koji Yakusho, Alma Poysti)Daniel Cole/Copyright 2023 The AP. All rights reserved

Mit dem Großen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurde in diesem Jahr der britische Regisseur Jonathan Glazer für "The Zone of Interest" geehrt, ein deutschsprachiges Drama ebenfalls mit der herausragenden Sandra Hüller, die allerdings ohne Schauspiellpreis heimkehrt.

Dieser ging an die Türkin Merve Dizdar für "About Dry Grasses" von Nuri Bilge Ceylan. Bester Schauspieler wurde Koji Yakusho für "Perfect Days" von Regielegende Wim Wenders

Der Preis für die beste Regie ging an den Franzosen Tran Anh Hung für "La Passion de Dodin Bouffant", englischer Titel: "The Pot-au-Feu".

Der Preis der Jury wurde an den finnischen Regisseur Aki Kaurismäki für "Fallen Leaves" vergeben. Sein Film "Fallen Leaves" erzählt von zwei einsamen Menschen am Rande der Gesellschaft, die auf der Suche nach Liebe sind.

"Sie sollten eigene Kategorie für Sandra Hüller erfinden"

Sandra Hüller war in Cannes mit gleich zwei Wettbewerbsfilmen als heiße Anwärterin für einen Auszeichnung gehandelt worden. Eine Art Dejavu: Bereits 2016 hatte sie den Preis für die Beste Schausspielerin für "Toni Erdmann" verpasst. Der Film machte sie international bekannt.

Der mit dem Großen Preis der Jury britische Regisseur Jonathan Glazer war nach der Preisverlehung voller Lob für seine Hauptdarstellerin. Die Leistung der 45-jährige in beiden Filmen sei außergewöhnlich. 

"Sie sollten eine eigene Kategorie für Sandra Hüller erfinden."

AP Photo/Daniel Cole
Justine Triet und ihr Filmteam mit der Goldenen PalmeAP Photo/Daniel Cole
Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Berlinale: Goldener Bär geht an Dokumentarfilm "Dahomey"

Wer wird der beste europäische Film des Jahres?

Ergreifende Aufnahme aus Gaza gewinnt World Press Photo 2024