Notenbanken erwägen Ausstieg aus Covid-Hilfen

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt
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Von Stefan Grobe
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Die USA haben angekündigt, ihre geldpolitischen Konjunkturmaßnahmen zur Stützung der von der Pandemie belasteten Wirtschaft auslaufen zu lassen. Angesichts der wirtschaftlichen Erholung seien etwa die massiven Anleihen-Käufe nicht länger notwendig, so die US-Notenbank. Anders die EZB in Frankfurt.

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Die USA haben angekündigt, ihre geldpolitischen Konjunkturmaßnahmen zur Stützung der von der Pandemie belasteten Wirtschaft auslaufen zu lassen. Angesichts der wirtschaftlichen Erholung seien etwa die massiven Anleihen-Käufe nicht länger notwendig, so die US-Notenbank.

Auch solle die Politik der ultraniedrigen Zinsen beendet werden - eine delikate Aufgabe.

Der Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung und der Ausstieg aus den Konjunkturmaßnahmen hingen indes vom weiteren Verlauf der Erholung ab, sagte US-Notenbankchef Jerome Powell. Es gebe dabei keine Eile. Wenn es erforderlich werde, zu handeln, werde man das tun.

Dagegen hält die Europäische Zentralbank eine Zinserhöhung im nächsten Jahr für "wenig wahrscheinlich". Zwar ziehe die Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks an, doch halten die Frankfurter Notenbanker dies für ein vorübergehendes Problem. Experten sehen die Vorsicht der EZB in der langsameren wirtschaftlichen Erholung der Eurozone begründet.

In den USA sei im nächsten Jahr eine Zinserhöhung zu erwarten, meint Bert Colijn von ING. Für die Eurozone dürfte das indes ein wenig verfrüht sein. Erst diese Woche habe EZB-Präsidentin Christine Lagarde erklärt, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung bis dahin nicht derart ändere, dass eine Zinserhöhung gerechtfertigt sei. Eine solche Aussage sei ein klares Signal dafür, dass die Eurozone geldpolitisch erst nach den USA handeln werde.

Das Covid-Konjunkturprogramm der EZB läuft im März nächsten Jahres aus. Die Frage für Analysten ist indes, ob die Notenbank ähnliche Maßnahmen über dieses Datum hinaus fortsetzt.

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