Im Europaparlament beginnt die insgesamt zehnte Legislaturperiode. Für mehr als die Hälfte der 720 Abgeordneten ist es der Auftakt in Straßburg.
Rund drei Monate nach Ende der neunten Legislaturperiode sind in Straßburg wieder die Abgeordneten des Europäischen Parlaments zusammengekommen.
Nach der Euroapawahl im Juni, die die Sitzverteilung im Plenum verändert hat, zieht mehr als die Hälfte der 720 EU-Politikerinnen und Politiker zum ersten Mal ins Parlament ein. Wie die Grünen-Abgeordnete Benedetta Scuderi aus Italien, die gegenüber Euronews erklärt, dass sie schon im Parlament in Brüssel, aber noch nie im Straßburger Parlament gewesen sei "Ich bin sehr aufgeregt. Ich bin froh, dass ich mich in dieser Institution engagieren kann."
Eingewöhnung im Parlament
Die Neulinge müssen sich erst einmal in dem Gebäude zurechtfinden, das den Plenarsaal beherbergt, für manche ist es ein wahres Labyrinth. Der Vorabend der ersten Plenarsitzung ist dem Kennenlernen des neuen Arbeitsplatzes und vielleicht einiger neuer Kollegen gewidmet: Zu den zu erledigenden Formalitäten gehört das Einsammeln der "Stimmkarte", der persönlichen Karte, mit der jeder Abgeordnete während der Sitzungen abstimmt.
Sie wird sofort für die Wahl des Parlamentspräsidenten verwendet: Die Kandidaten sind die noch amtierende Präsidentin Roberta Metsola aus Malta sowie die Spanierin Irene Montero. Aber auch für die Bestätigungswahl der designierten Kommisssionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Die Herausforderungen der Legislaturperiode
Scuderi skizziert auch die Herausforderungen einer Legislaturperiode, die für ihre Fraktion nicht einfach sein wird. "Dies ist das am stärksten rechtsgerichtete Parlament aller Zeiten, es wird also viele Herausforderungen geben. Wir müssen für drei arbeiten, denn das Zahlenverhältnis ist eins zu drei", erklärt die Abgeordnete. "Wir müssen unser Bestes geben, um all die Dinge zu verwirklichen, die wir im Wahlkampf gesagt haben. Unsere Ziele werden sein, einen ökologischen Übergang zu erreichen und sicherzustellen, dass der Green Deal sozial ist".
Die 1991 geborene Scuderi ist eines der jüngsten Gesichter des neuen Parlaments. Rund ein Fünftel der Abgeordneten ist unter 40.