Für eine kernwaffenfreie Welt

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Von Euronews
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Atombombentest von 40 Jahren haben große Teile Kasachstans in eine radioaktive Wüste verwandelt.

Heute Herzstück einer nuklearwaffenfreien Zone in Zentralasien. Ein Model für den Planten: die kernwaffenfreie Welt, diese Woche in Focus.

Dieser gefährlich radioaktive See füllt einen Krater, den 1965 eine Atombombenexplosion hinterließ.

Das Erbe des kalten Krieges liegt noch immer schwer auf Kasachstan, dem früheren Atom-Testgebiet der Sowjetunion.

Denis Loktev, euronews: “Dies ist der Ground Zero von Semipalatinsk. 40 Jahre als nukleares Testgelände haben das Gebiet von der Größe Belgiens in eine atomare Wüste verwandelt. 456 Bomben wurden hier gezündet, bis das Gelände vor 20 Jahren geschlossen wurde.”

Für die IAEA gilt die Entscheidung Kasachstans auf Kernwaffentests und auf Nuklearwaffen aus dem sowjetischen Arsenal zu verzichten als beispielhaft. Yukiya Amano, Generaldirektor der IAEA:“Wir benötigen die nukleare Abrüstung, die IAEA könte sie durch Kontrollen begleiten. Es sollte sichergestellt werden, dass Terroristen nie in

den Besitz von Kernwaffen kommen. Die Einrichtung kernwaffenfreier Zonen könnte daher ein erster Schritt hin zu einer atomwaffenfreien Welt sein.”

Wie man das Ziel einer kernwaffenfreien Welt erreichen könnte, das wird diskutiert, auf einem Kongress, bei dem Regierungsvertreter, Justiz-Experten und Spezialisten für die Nichtverbreitung dieser Waffen in Astana zusammenkommen, nur 500 Kilometer westlich des früheren Testgeländes.

Chiyoko Motomura wird den Schrecken der atomaren Apokalypse wohl nie vergessen können. Sie war sechs Jahre alt, als die Bombe auf Nagasaki fiel:

“Plötzlich gab es einen Lichtblitz. Meine Großmutter beeilte sich, mir die Augen zuzuhalten und warf sich über mich. Einen Moment später traf die Schockwelle der Exposion unser Haus. Die Fenster zerbrachen und meine Großmutter wurde von Scherben durchbohrt. Wie durch ein Wunder blieb ich unverletzt, doch meine Großmutter litt starke Schmerzen, bevor sie dann bald starb.”

Fast Alle sind sich einig: eine Welt ohne Kernwaffen, wäre eine bessere Welt, doch ein Testverbot kommt nicht voran: neun Staaten, einschliesslich der USA haben den Vertrag nicht ratifiziert. Sam Brownback ist einer Derjenigen, die gegen den Vertrag stimmten.

Sam Brownback, Gouverneur von Kansas:“Nun, im Kongress sehen wir das so: wenn wir unterschreiben, haben wir zu unseren Verpflichtungen zu stehen. Wenn wir sagen, keine Atom-Tests, dann testen wir wirklich nicht mehr. Andere Staaten aber halten sich vielleicht nicht daran,- sie unterzeichnen und testen trotzdem weiter. Das macht uns Sorgen, dass das Bekenntnis ungleichen Wert haben könnte.”

Dieses Misstrauen verhindert bisher, das ein Testverbot zu einem freiwilligen Abkommen wird, geschweige denn zu internationalem Gesetz. Immerhin wird mit neuester Technik jede Nuklearexplosion sofort entdeckt.

Tibor Tóth, Exekutivsekretär der Vorbereitungskommission für die Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO):

“Mit rund 280 Sensoren überwachen wir die Atmosphäre, das Meer und das Innere der Erdkruste. Mit weiteren 220 Anlagen verfügen wir über 500 Melde-Einheiten, die rund um die Uhr darüber wachen, das es zu keiner Explosion kommt.

Sollte das doch der Fall sein, wird deren seismisches Signal sofort registriert. Außerdem hinterlässt jede Nuklearexplosion einen sehr charakteristischen Fingerabdruck aufgrund der freigesetzten Teilchen.”

Bislang ist das Testgelände in Kasachstan das einzige weltweit, das offiziel stillgelegt wurde. Teile des Gebiets wurden freigegeben, doch meist ist das Betreten zu gefährlich.

Denis Loktev, euronews:“Eine Welt ohne Kernwaffen mag wie eine idealstische Utopie erscheinen, doch die Schaffung nuklearwaffenfreier Zonen wie hier in Zentralasien könte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Vom früheren Kernwaffentestgelände Semipalatinsk – Denis Loktev, euronews.”

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