China lockt den europäischen Mittelstand

China lockt den europäischen Mittelstand
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

China ist der zweitgrößte Handelspartner Europas. Bis 2030 werden Schwellenländer wie China 60 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen. Was ist der Schlüssel zum Erfolg für europäische Mittelstandsunternehmen, die sich beispielsweise in Schanghai, im wirtschaftlichen Zentrum des Landes, niederlassen?

Diese französische Firma gehört zu den drei führenden europäischen Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von Dichtungskappen in den Bereichen Lebensmittel, Kosmetika und Chemie. Vor fünf Jahren expandierten sie in den chinesischen Markt und konnten dank der chinesischen Filiale ihren Umsatz jedes Jahr um 20 Prozent steigern, 2012 entsprach das 1,5 Millionen Euro.

De Kong, Deputy General Manager, mgj China:

“Unser Ziel war es nicht, unsere Produktion auszulagern, sondern neue Märkte in China und Asien zu erobern. Heute wird unsere gesamte Produktion ausschließlich auf dem asiatischen Markt verkauft.”

Vor der Eröffnung ihrer Filiale verbrachte das Unternehmen mehrere Monate in einem “Brutkasten” in Schanghai. Dort profitierten sie von einer Unternehmensberatung und einer auf sie zugeschnittenen Marktstudie.

De Kong, Deputy General Manager, mgj China:

“Eine echte Hilfe war die Marktstudie von ERAI, durch die wir eine echte Niederlassungsstrategie entwickeln und eine sehr gezielte Marktuntersuchung starten konnten.”

ERAI wurde vor fast 25 Jahren von der Region Rhône-Alpes mit Unterstützung einiger Unternehmen gegründet, die nach China expandierten. 2012 war die Initiative Finalist bei den Europäischen Preisen zur Förderung des Unternehmertums.

Jean-Maurice Hebrard, Direktor, ERAI China:

“Wir haben einen sehr wettbewerbsfähigen europäischen Markt. Wir sind unseren chinesischen Partnern immer noch ein paar Längen voraus. Das ist ein Vorteil, der zwar immer kleiner wird, aber noch durchaus interessant ist.”

Unterstützt von Beratern kommen jedes Jahr 60 europäische Unternehmer in diesen “Brutkasten”: Sie wollen ein Geschäft anfangen, aber auch den asiatischen Markt richtig verstehen.

Jean-Maurice Hebrard, Direktor, ERAI China:

“Es ist sehr wichtig, das chinesische Geschäftsmodell zu verstehen, seine Funktionsweise. Zweitens sollte man nichts überstürzen. Das hier ist auch kein Paradies, das einen mit offenen Armen empfängt. Das zu denken, wäre ein schwerer Fehler. Um erfolgreich zu sein, muss man sich langfristig engagieren.”

De Kong, Deputy General Manager, mgj China:

“Für mich ist der Schlüssel zum Erfolg in China: gute Beziehungen und ein gutes Netzwerk, nicht das Gesicht zu verlieren und andere nicht bloßzustellen und in Verhandlungen maßvoll und bescheiden zu sein.”

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Antidumpingpolitik: Wie die EU gegen unfaire Handelspraktiken vorgeht

Sauberer Wasserstoff: ein Puzzle-Teil zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie

Die EU-Windindustrie muss anfangen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen