Die Jugend Afrikas fordert wirtschaftlichen Aufschwung

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Von Euronews
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2060 sollen laut der Internationalen Organisation der Frankophonie 760 Millionen Menschen Französisch sprechen, im Gegensatz zu 220 Millionen heute. 85 % werden, auf dem afrikanischen Kontinent leben. Afrika soll bis dahin einer der wichtigsten, wirtschaftlichen Umschlagplätze sein. Wie kann man bereits jetzt Strategien entwerfen, damit die afrikanische Jugend diesen Aufschwung mittragen wird? Diese Frage hat euronews in Dakar, der Hauptstadt des Senegals, auf dem ersten Wirtschaftsforum der Frankophonie der politischen und wirtschaftlichen Führungsriege gestellt.

Laut dem senegalesischen Präsidenten Macky Sall ist die Francophonie eine wahre Wirtschaftskraft, die 16% des weltweiten BIPs repräsentiert, 14% der weltweiten Vorräte an Bodenschätzen und 20% des weltweiten Handels. Doch auch wenn es viele Gründe gibt, positiv in die Zukunft zu schauen, gibt es auch Schwächen. Vor allem die qualitativ schlechte Ausbildung in Afrika bremst den Fortschritt.

Jean Louis Ekra von der CEO Afreximbank kommentiert: “Zunächst ist es nicht verwunderlich, dass die jungen Afrikaner wissen wollen, was für eine Zukunft wir für sie vorbereiten. Wir müssen nun dazu übergehen, dass jeder sein eigener Arbeitgeber wird, denn Afrika wächst mit einer unbegrenzten Geschwindigkeit, sowohl die Bevölkerung, als auch die wirtschaftlichen Aktivitäten. Es ist also wichtig, der Jugend diesen Unternehmergeist einzutrichtern. Dies ist nicht nur Aufgabe der Staaten, sondern es ist die Aufgabe von uns allen, denn es ist ein kultureller Wert.”

Der kongolesische Minister Jean Jacques Bouya sieht das ähnlich: “Das größte Potential unserer Region und unseres frankophonen Raumes ist die Jugend. Mehr als 60% unserer Bevölkerung ist unter 30. Das ist eine Stärke und wird zu einem Schatz, wenn es eine qualifizierte Ausbildung gibt, die es jedem erlaubt, die Entwicklung unserer Länder mitzugestalten. Dafür muss man diesen Bereich und seine Infrastruktur ausbauen.”

Auch der Bankensektor in den afrikanischen, frankophonen Ländern muss gestärkt werden, sagt Mutaga Sy von Apix: “Es ist heute im Senegal möglich, eine GmbH mit 100.000, statt einer Millionen CFA-Franc zu gründen. Das ist schon ein wichtiger Punkt, der es Jungunternehmern mit guten Ideen erlaubt, ihre eigene Firma zu gründen. Das ist die Antwort: man braucht erstens Reformen, die Unternehmensgründungen vereinfachen, zweitens muss man die Ausbildungen an den Bedarf der Wirtschaft anpassen und drittens muss man Arbeitsplätze durch Delokalisierungen schaffen”

Evelyne Tall von der Ecobank, Senegal, appeliert an die Politik: “Die Staaten müssen ihre Rolle ernst nehmen. Die Politik muss auch entscheiden, wie man diese Jugend ausbildet und orientiert, um einen Dialog zwischen den jungen Menschen und dem Bankensektor zu schaffen. Es stimmt, dass unsere Generation es akzeptiert, wie Moses das heilige Land vor sich zu haben, ohne je dort anzukommen. Aber es ist unakzeptabel, dass die nachfolgende Generation, unsere Kinder, auch nicht das heilige Land erreichen.”

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