Japan: Smarte Lösungen

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Ιn dieser Ausgabe unseres Magazins Target geht es um ein Rettungsflugzeug, das einzigartig auf der Welt ist: Das ShinMaywa wird von der japanischen

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Ιn dieser Ausgabe unseres Magazins Target geht es um ein Rettungsflugzeug, das einzigartig auf der Welt ist: Das ShinMaywa wird von der japanischen Marine genutzt. Es braucht zum Starten und Landen extrem wenig Platz: maximal 330 Meter. Die Maschine kann sogar bei starkem Seegang landen. Wellen von bis zu drei Metern Höhe machen ihm nichts aus. Seine Reichweite liegt bei 4.700 Kilometern..

Das ShinMaywa ist außerdem in der Lage, bei einer Geschwindigkeit von nur 100 Kilometern pro Stunde zu fliegen – ein außerordentlich geringer Wert. Dabei bleibt die Maschine im Flug dennoch sehr stabil. Das Geheimnis? Ein fünfter Motor, der Turbulenzen verringert. “Es handelt sich um eine Turbine, die heiße Luft erzeugt”, sagt Michel Théoval, der den Hersteller in Europa vertritt. “Diese Luft wird gezielt über die Flügel geleitet. Es entsteht ein Unterdruck, eine so genannte Kontrollschicht. Und dieses Phänomen sorgt dafür, den Flug zu stabilisieren.”

Es gibt Versuche, ein ShinMaywa so auszurüsten, dass die Maschine Brände aus der Luft bekämpfen kann. Das Flugzeug kann etwa 15 Tonnen Wasser tragen. Das ist ungefähr dreimal soviel wie bei einer vergleichbaren Maschine von Canadair. Deshalb interessieren sich auch europäische Firmen für die Entwicklung der Japaner. Möglicherweise gibt es schon bald eine Lizenzproduktion des Fliegers in Deutschland oder Frankreich. Dieses Flugzeug besitzt also außerordentliche Technologie. Und es ist ein Beispiel dafür, dass High Tech in Japan nicht nur in der Unterhaltungsindustrie oder im Autobau vorkommt. In den vergangenen 40 Jahren hat die Maschine nach Angaben des japanischen Verteidigungsministeriums mehr als 1.000 Leben vor der japanischen Küste gerettet.

Ein weiteres Juwel japanischer Ingenieurskunst: HAL, der erste Robotoranzug der Welt. Er macht es möglich, Patienten zu behandeln, die zum Beispiel Arme oder Beine nach einem Unfall nicht mehr bewegen können. Professor Yoshiyuki Sankai, Vorstand der Cyberdyne Inc., dem Hersteller des Anzugs, erklärt das Prinzip. “Wenn das Gehirn Bewegungen steuert, sendet es Signale an die entsprechenden Körperstellen. Wir haben Sensoren entwickelt, die diese Signale auf der Haut empfangen können. Auf diese Weise gehorcht der Robotorarm dem Willen des Patienten.” Und Sato Ikuma, ein Therapeut am Robo Care Center, ergänzt: “Wir hatten einen Patienten mit Kinderlähmung. Andere Krankenhäuser konnten ihm nicht helfen. Dann haben wir es mit dem Robotoranzug probiert. Und der Mann konnte wieder aufstehen und laufen. Das hat mich sehr berührt. Ich glaube sehr stark an die Zukunft dieser Technik.”

Heute wird der Robotoranzug in 170 Krankenhäusern in Japan eingesetzt, genauso wie in sechzig Kliniken in Deutschland und Schweden. Die Hersteller hoffen, jetzt auch den US-amerikanischen Markt zu erobern. Außerdem sollen das Gerät schon bald noch schwerere Lasten heben können. Und natürlich suchen die Entwickler nach weiteren Einsatzmöglichkeiten in der Medizin.

“Weil es uns gelingt, den Willen der Patienten mit unserer Technologie zu verknüpfen, könnte man damit auch Fälle behandeln, in denen ein Mensch mehr als nur einen Arm oder ein Bein nicht mehr bewegen kann”, sagt Professor. Sankai. “Theoretisch könnten auch vollständig gelähmte Patienten wieder einen Computer bedienen und sich auf diese Weise ausdrücken. Unsere Technologie könnte diesen Menschen helfen.” Japans Hi-Tech bringt also ständig neue praktische und nützliche Entwicklungen auf den Markt, die auch im Rest der Welt für Aufsehen sorgen.

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