Crans Montana Forum: Hunger in Afrika ist wieder ein Thema

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Von Olaf Bruns
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In Genf diskutierten Entscheidungsträger, ob Sicherheit in einem immer komplexeren Umfeld möglich ist.

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Konflikte weltweit werden immer komplizierter: Ist Sicherheit in einem immer komplexeren Umfeld möglich? Darum ging es beim Crans Montana Forum in Genf.

Euronews-Reporter Olaf Bruns: "Die Schweiz scheint ein behaglicher Ort zu sein, um über Weltpolitik zu diskutieren, aber in internationalen Angelegenheiten treten die Konflikte immer offener zutage! Ist Sicherheit in einem immer komplexeren Umfeld möglich? Darum ging es beim Crans Montana Forum, hier in Genf."

Hunderte von Politikern, Wirtschaftsbossen und Repräsentanten von Internationale Organisationen versammelten sich zur 20. Ausgabe des "Crans Montanas Homeland & Global Security Forums" in Genf - um über den Zustand der Welt zu diskutieren:

"Die Welt ist in Gefahr! Die Diplomatie geht verloren. Sehen Sie, was beim Treffen der europäischen Staatschefs in Brüssel passiert: Man beleidigt sich gegenseitig und klagt sich an. Damit beginnt eine neue Ära der Staatsbeziehungen, die sehr gefährlich ist, denn der letzte Schritt davon ist Populismus, Demagogie", sagt Jean-Paul Carteron, Gründer und Ehrenvorsitzender des Crans Montana Forums.

Sicherheit in einer immer komplexeren Welt

Der ehemalige Präsident der katalonischen Autonomieregierung ist der Meinung, dass die Welt auch deswegen immer komplizierter wird, weil sich immer mehr Bürger politisch engagieren:

"Das hat viel damit zu tun, in welche Richtung sich diese neue Welt entwickelt: Die Art und Weise, wie wir Demokratie begreifen, wie wir Bürger dazu auffordern, sich zu beteiligen, sich langfristig zu engagieren, wie wir Gesellschaften schaffen, die von unten nach oben funktionieren und nicht umgekehrt", so Carles Puigdemont.

Der Präsident Armeniens ist ein ehemaliger Physikprofessor: Seiner Meinung nach hat sich die politische Debatte im 21. Jahrhundert verändert, eine Ära der Quantenpolitik habe begonnen:

"Wir leben in einer Welt, in der traditionelle Institutionen und Organisationen wie politische Parteien, Machtinstitutionen, an Relevanz verloren haben angesichts aufkommender Strukturen wie soziale Netzwerke, soziale Medien, Vernetzung und die Stärke individueller Ideen oder einer starken Botschaft - das ist die neue Welt", meint Armen Sarkissjan.

In einer Zeit immer komplexerer internationaler Beziehungen steige auch das Risiko undurchsichtiger Konflikte, meint die ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine und warnt vor draufgängerischen Führungspersönlichkeiten:

"Ich glaube, dass die Herausforderungen, vor denen die Menschheit heute steht wie Hybridkriege, Cybersicherheit, Cyberangriffe alle die gleiche Wurzel haben, nämlich aggressive und unverantwortliche Führung", sagt Julia Timoschenko.

Pulverfass Afrika

Die jüngsten Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo waren Kriege, die die gesamte Region erfassten: "Afrika kann man mit einem Revolver vergleichen, dessen Auslöser die Demokratische Republik Kongo ist. Wenn man dort Probleme schafft, wird angesichts der Lage der Demokratischen Republik Kongo im Zentrum Afrikas der ganze Kontinent explodieren", warnt Bruno Tshibangu Kalala, Ministerdelegierter des Premierministers.

An vielen Orten Afrikas ist die Situation bereits explosiv: Nach Angaben der stellvertretenden Generaldirektorin der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen ist nach einem Jahrzehnt erfolgreicher Bekämpfung Hunger wieder ein Thema:

"Der Hauptgrund sind Konflikte, der zweite ist der Klimawandel und der dritte ist die Wirtschaftskrise. Uns läuft die Zeit davon, was wir brauchen, sind mutige Entscheidungen", fordert die stellvertretende Geschäftsführerin Maria Helena Semedo.

Mutige Entscheidungen brauchen politischen Mut - und das ist eine der Hauptbotschaften des Crans Montana Forums.

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