Marrakesch: 8. "Africities"-Gipfel für eine nachhaltige Städteentwicklung

Marrakesch: 8. "Africities"-Gipfel für eine nachhaltige Städteentwicklung
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Von Wahany Johnson SAMBOU
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Politiker und Experten setzen auf eine Dynamik des gesamten Kontinents.

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Der "Africities"-Gipfel findet alle drei Jahre statt. Das Thema des diesjährigen Treffens Ende November in Marrakesch lautete: "Der Übergang zu nachhaltigen Städten und Gebieten: die Rolle der afrikanischen Lokalregierungen". Auf dem Gipfel wurde diskutiert, wie die lokalen Behörden auf die Agenda 2063 hinarbeiten - das Ziel, dass Afrika bis 2063 ein wohlhabender Kontinent mit Mitteln und Ressourcen sein wird, um seine Entwicklung selbst voranzutreiben. Wichtigste Herausforderungen sind den Lebensstandard, die Gesundheitsversorgung und die Lebensqualität zu verbessern. Im Focus stellen wir einige der spannendsten Initiativen vor und erfahren, wie sie das Leben auf dem gesamten Kontinent verändern wollen.

Africanews-Reporter Wahany Johnson Sambou: "Afrikanische Städte stehen kurz vor dem Kollaps. Heute leben dort fast 500 Millionen Menschen, eine Zahl, die laut Experten bis 2040 eine Milliarde erreichen wird. Eine alarmierende Prognose, die dem Kontinent eine neue Städtepolitik aufzwingt. Urbanisierung, Steuerung der Migrationsströme, Fragen der globalen Erwärmung gehören zu den vielen Herausforderungen, vor denen afrikanische Mandatsträger stehen. Um diese Themen zu diskutieren, trafen sie sich hier in Marrakesch in Marokko zum 8. "Africities"-Gipfel."

Mehr als 7000 Personen besuchten die Veranstaltung. Eine Rekordbeteiligung, die den Ernst der Situation veranschaulicht. Die senegalesische Hauptstadt Dakar ist ein Beispiel dafür:

"Dakar ist in Gefahr. Der Meeresspiegel ist gestiegen, was bedeutet, dass wir jeden Winter Überschwemmungen haben, dass es Küstenerosionen gibt. Um all diese Herausforderungen zu meistern, müssen wir uns auf Gipfeln wie diesem, dem 'Africities'-Gipfel treffen, um voneinander zu lernen, aber auch, um unseren Beitrag zu diesen Debatten zu leisten, damit wir die Umweltbedingungen in unseren Ländern verbessern können", sagt Soham Wardini, Bürgermeisterin von Dakar. 

Umdenken in der Energie-, Städetebau- und Migrationspolitik

Dieser Wandel erfordert eine neue Energie-, Städtebau- und Migrationspolitik. Zum Thema Migration betonen Experten die Bedeutung von Integration:

"Das bedeutet, den Diskurs zu ändern, neue Kontakte zu knüpfen, einen Raum zu schaffen, der soziale Integration erleichtert", sagt Giulia Lavigna, UN-Human-Settlements-Programme.

Für die nachhaltige Entwicklung der Städte und Gebiete setzen afrikanische Lokalpolitiker auf eine Dynamik des gesamten Kontinents, die vor allem eine sehr starke Kooperation zwischen den Entwicklungsländern (Süd-Süd-Kooperation) erfordert.

Salaheddine Mezouar, Ex-COP-22-Präsident: "Die Kooperation zwischen den Entwicklungsländern ist der richtige Weg. Darüber besteht auf dem ganzen afrikanischen Kontinent Einigkeit. Die Reform der Afrikanischen Union zeigte auch, dass wir finanziell unabhängig werden müssen."

Finanzielle Unabhängigkeit wurde als eines der wichtigsten Probleme identifiziert. Deshalb wurde eine Task Force eingerichtet, die Finanzinstitutionen wie die Afrikanische Entwicklungsbank (BAD), die Westafrikanische Entwicklungsbank (BOAD) sowie den Afrikanischen Fonds für Stadtentwicklung (FODEVA) zusammenführt:

"Geplant ist ein Grundstock von 20 Millionen Euro, der zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro auf dem Finanzmarkt aufnehmen wird. Man ist dabei, alle Mechanismen einzurichten und es wird erwartet, dass die ersten Operationen 2021 stattfinden werden". sagt Jean-Pierre Elong Mbassi, UCLG Africa.

2021 treffen sich die afrikanischen Lokalpolitiker zum 9. "Africities"-Gipfel in Kisumu in Kenia.

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