Künstliche Intelligenz "Made in Europe"

Mit Unterstützung von The European Commission
Künstliche Intelligenz "Made in Europe"
Von Oleksandra Vakulina
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Die EU-Kommission und die nationalen Regierungen haben eine Strategie erarbeitet, um Europa weltweit wettbewerbsfähig im Bereich KI werden zu lassen.

**Innovation ist eine wichtige Antriebskraft für das Wirtschaftswachstum. Neuerungen verbessern unseren Alltag durch eine bessere Gesundheitsversorgung, sichereren Verkehr und eine wettbewerbsfähigere Industrie.
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Künstliche Intelligenz
wird nach der Ansicht von Experten die Wirtschaft revolutionieren wie zuvor die Dampfmaschine oder die Elektrizität. Die USA und China investieren bereits massiv in selbstlernende Algorithmen, nun ist auch Europa in das Rennen eingestiegen. Zusammen mit nationalen Regierungen hat die EU-Kommission eine Strategie erarbeitet, um KI zu fördern.

Aber wie funktioniert KI? Euronews-Reporter Guillaume Desjardins hat sich ein konkretes Beispiel in Spanien angesehen: "Sevilla, die Stadt, in der einst vor Jahrhunderten große Vordenker wie Averroes Philosophie und Wissenschaft geprägt haben, wie wir sie heute kennen. Aber heute arbeiten Wissenschaftler daran, die Technologie für die Zukunft zu entwickeln."

Sevilla - Drohnen machen Inspektionen sicherer

Wie in diesem Projekt, in dem autonome Drohnen mit Armen entwickelt wurden, um schwer erreichbare Pipelines und Industrieanlagen zu inspizieren:

"Einer der Hauptvorteile ist, dass man die Drohne vom Boden aus fernsteuern kann, d.h. kein Mensch muss sich in luftiger Höhe in Gefahr begeben. Und außerdem können wir diese Operationen unter bestimmten Bedingungen schneller durchführen, als es mit traditonellen Methoden möglich ist", sagt Miguel Ángel Trujillo Soto, Leiter der Abteilung für autonome Systeme, CATEC .

Die Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Sevilla und der Europäischen Kommission entwickelt. Die Kommission stellte die Mittel bereit und die Universität die Köpfe. Ziel war es, die künstliche Intelligenz in Europa zu fördern und konkrete Anwendungen in der Praxis zu entwickeln.

"Wir nehmen viele Studenten in das Projekt auf. Für sie ist das ein großer Vorteil, sie arbeiten mit sehr fortschrittlichen Technologien und es ist ein erster Kontakt mit dem Arbeitsmarkt für sie, denn wir sind immer mit allen Partnern in Kontakt, die aus mehreren Ländern Europas stammen.

Das ist sehr gut für sie, denn wir müssen mit sehr fortschrittlichen Technologien arbeiten, und das ist auch ein erster Kontakt mit dem Arbeitsmarkt, weil wir immer mit allen Partnern in Kontakt sind, die von mehreren Partnern in Europa kommen", Guillermo Heredia, Professor, GRVC Robotics Lab, Universität Sevilla.

Euronews: "Künstliche Intelligenz bedeutet potenzielles Wachstum, Studien besagen, dass die meisten Arbeitsplätze irgendwie davon betroffen sein werden: fünf Prozent sind vollständig automatisierbar, bei zwei von drei Arbeitsplätzen können 30 Prozent der Aufgaben möglicherweise von Maschinen erledigt werden. Das wirft ethische Fragen auf und wird den Arbeitskräftebedarf verändern."

Aber künstliche Intelligenz intelligent eingesetzt, muss niemandem Angst machen, meint die Ökonomin Songül Tolan von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission, Projekt HUMAINT:

"Wenn wir über die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt sprechen, sollten wir nicht über Arbeitsplätze und Berufe sprechen, sondern über Aufgaben. Es gibt einige Aufgaben, die teilweise von künstlicher Intelligenz übernommen werden können. Andererseits gibt es Aufgaben, die menschliche Fähigkeiten, soziale Kompetenzen erfordern. Deshalb müssen wir sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter heute tatsächlich über die Fähigkeiten verfügen, die von Natur aus menschlich sind. Und künstliche Intelligenz ist eine Ergänzung."

Roboter sind das beste Bespiel: Sie verändern den Arbeitsmarkt, weil durch sie bestimmte Tätigkeiten für den Menschen wegfallen. Aber letztendlich dienen sie dem Menschen - gäbe es keine Menschen, gäbe es auch keine Roboter.

Die EU investiert in KI

Das Projekt in Sevilla gehört zu den Initiativen, die von EU-Unterstützung profitiert haben. Aber EU-Unternehmen geben weniger für Innovation aus als ihre Wettbewerber: Im Jahr 2016 beliefen sich private Investitionen Europas in KI auf 2,4 bis 3,2 Milliarden Euro, verglichen mit 6,5 bis 9,7 Milliarden Euro in Asien und 12,1 bis 18,6 Milliarden Euro in Nordamerika.

Crashkurs KI

Im April 2018 unterzeichneten 25 europäische Länder eine Erklärung über die Zusammenarbeit bei der Förderung künstlicher Intelligenz.

Die EU plant, bis Ende 2020 die Investitionen in Forschung und Innovation im Bereich der künstlichen Intelligenz im öffentlichen und privaten Sektor zu erhöhen:

1,5 Milliarden Euro für den Zeitraum zwischen 2018 und 2020 im Rahmen von "Horizont 2020" plus 20 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen

Um in Zukunft eine solide Basis für KI zu schaffen, sind nach 2020 weitere Investitionen erforderlich: 20 Milliarden Euro jährlich an öffentlichen und privaten Investitionen und 1 Milliarde Euro jährlich über die Programme "Horizont Europa" und "Digitales Europa".

Warum sollte das Thema so viel Aufmerksamkeit und Investitionen bekommen? Weil rund zwei Drittel des Wirtschaftswachstums in Europa in den vergangenen Jahrzehnten auf Innovationen zurückgehen.

Schweden macht es vor

Schweden ist in puncto Innovation führend in der EU. Euronews-Reporterin Sasha Vakulina traf Dora Palfi, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von 'imagiLabs' und Absolventin des Europäisches Instituts für Innovation und Technologie in Budapest. Sie entwickelt technische Programmierwerkzeuge für Mädchen im Teenageralter.

Euronews:"Schweden ist in puncto Innovation führend in der EU. Was macht Ihrer Meinung nach dieses Land so attraktiv für Unternehmen und Start-ups wie das Ihre?"

Dora Palfi, "imagiLabs":"Das ganze Wirtschaftssystem.Die Unterstützung von Menschen und Ideen macht Schweden wirklich zu einem Innovationszentrum. Die ganze Denkweise in Schweden ist meiner Meinung nach sehr unternehmerfreundlich. Es gibt eine Menge Zusammenarbeit zwischen kleinen Unternehmen und großen Organisationen. Es gibt auch viele Kooperationen mit Regierungsprojekten, so haben wir kürzlich einen Zuschuss von der schwedischen Regierungsbehörde VINNOVA erhalten."

Euronews: _"Wie wichtig ist Bildung für Innovationen, für die Förderung von innovativer Wirtschaft?" _

Dora Palfi:"Bildung ist meiner Meinung der Anfang von allem, die Grundlage für alles. Es gibt viele Gründe, aber vor allem denken viele Leute, dass Innovation von Genies geschaffen wird, dass man eine großartige Idee haben muss. Aber in Wirklichkeit geht es darum, vorhandenes Wissen und Dinge, die in einem Kontext funktionieren, auf intelligente Art und Weise in einem anderen Kontext anzuwenden."

Euronews: "In der Europäischen Union sind im Technologiebereich nur etwa 15 Prozent der Arbeitsplätze von Frauen besetzt."

Dora Palfi: "Ich glaube wirklich, dass Technologie die Zukunft ist, wie viele andere auch. Daraus folgt logischerweise, dass, wenn Frauen nicht so aktiv im Technikbereich sind wie Männer - Frauen nicht die gleichen Bedingungen haben, um einen Beitrag zur Zukunft zu leisten. Und das ist etwas, was ich ändern möchte. Ich denke, wir brauchen mehr Frauen mit technischem Hintergrund, um die Zukunft von Technologie und Unternehmen gestalten und in diesem Sinne innovativ sein zu können."

Euronews:"Dora, wir hatten Sie gebeten, etwas mitzubringen, was innovatives Wachstum veranschaulicht. Was haben Sie dabei?"

Dora Palfi:"Einen komischen kleinen Würfel. Das ist ein Prototyp, den wir bei imagiLabs entwickelt haben. Und meiner Meinung nach wird er die Zukunft für Frauen in der Technik verändern. Das ist ein Prototyp für programmierbares Zubehör und man codiert ihn einfach direkt vom Handy aus."

Euronews:"Bildung ist der Schlüssel zur Innovation und Innovation der Schlüssel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und damit des Wirtschaftswachstums in Europa. Das war RealEconomy auf Euronews, danke fürs Zuschauen und bis bald."

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