Europäische Bioökonomie auf Wachstumskurs

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Europäische Bioökonomie auf Wachstumskurs
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Von Paul Hackett
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EU-Unternehmen mit Ideen leisten nicht nur Gutes für die Zukunft, sondern sind auch erfolgreich.

​Von neuen biobasierten Materialien bis hin zu sauberer Energie: Innovative Technologien tragen entscheidend dazu bei, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und nachhaltiger zu wirtschaften. Um diesen Übergang zu beschleunigen, hat die Europäische Union fast vier Milliarden Euro in die Bioökonomie Europas investiert. Ein Gebiet, das viele Wirtschaftssektoren umfasst, darunter Landwirtschaft, Fischerei, Forstwirtschaft, Papier oder Bioenergie, um nur einige zu nennen.

Das Beste aus Holz machen

MetGen liegt etwas außerhalb von Turku in Finnland. Das Unternehmen stellt hochaktive industrielle Enzyme her - natürliche Katalysatoren, die chemische Reaktionen beschleunigen. Enzyme, die für die Industrie lebenswichtig sind, sparen nicht nur Zeit, sondern auch Energie und Geld.

"Unsere Enzyme sind speziell darauf ausgelegt, härtesten Industriebedingungen standzuhalten, d.h. wir helfen verschiedenen Industrien, von der Zellstoff- und Papierherstellung bis hin zur Reifenherstellung, das Beste aus der Biomasse herauszuholen", erläutert der MetGen-Geschäftsführer Alex Michine.

​Durch die Mischung seiner Enzyme mit Lignin, dem Material, das Holz seine Stärke verleiht, kann MetGen auch umweltfreundlichere Produkte herstellen. Der Verkaufsdirektor Samit-Pekka Rantanen erklärt:

"Wir mischen Lignin mit unseren Enzymen, um Materialien herzustellen, die fossile Produkte ersetzen, wie diesen nachhaltigen Schaum, der zur Isolierung von Häusern verwendet wird."

Laut MetGen ist der neue biobasierte Schaumstoff nicht nur besser für die Umwelt ist, sondern auch effizienter für die Isolierung von Häusern im Vergleich zu fossilen Produkten.

​Große Ziele

Das Ziel ist, mit Holz und anderen biobasierten Materialien nachhaltigere Produkte zu schaffen, die Kunststoffe, Kraftstoffe und Düngemittel auf fossiler Basis ersetzen.

Bioökonomie hat in Europa oberste Priorität - ein Sektor, der bereits mehr als 18 Millionen Menschen beschäftigt und bis 2030 voraussichtlich weitere 1 Million Arbeitsplätze schafft.

Förderung einer umweltfreundlicheren Zukunft

​Die Europäische Union hat über ihr Programm Horizont 2020 bereits fast vier Milliarden Euro in die europäische Bioökonomie gepumpt - eine Zahl, die in den kommenden Jahren auf zehn Milliarden steigen soll - gefördert durch die Initiative "Bio-based Industries Joint Undertaking Bioökonomie zu werden. Und wir glauben wirklich daran, dass man alles, was man aus Öl machen kann, auch aus Holz herstellen kann."), einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der EU und der biobasierten Industrie.

Laut dem MetGen-Chef waren die Unterstützung und die Finanzhilfen der EU für die Entwicklung des Unternehmens entscheidend:

​_"Die finanzielle Unterstützung half unserem Unternehmen, sich von der Startphase an zu einem vollwertigen KMU zu entwickeln. Noch wichtiger ist jedoch der Zugang zu dem breiten Kooperationsnetzwerk, zu dem auch Industrieunternehmen gehören, um zu verstehen, was die Verbraucher wirklich wollen."_

Er fügt hinzu: "Unsere Vision ist es, ein integraler Bestandteil der europäischen (zirkulären) Bioökonomie zu werden. Und wir glauben wirklich daran, dass man alles, was man aus Öl machen kann, auch aus Holz herstellen kann."

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Johanna Buchert ist Präsidentin und Geschäftsführerin des "Natural Resources Institute Finland" (LUKE). Im Gespräch mit Business Planet erklärte sie die Initiative BBI-JU, eine Organisation, die von der EU in Partnerschaft mit den europäischen Bioindustrien gegründet wurde.

Was ist das "Bio-based Industries Joint Undertaking" und wie funktioniert es?

"Das BBI-Gemeinschaftsunternehmen finanziert Forschungsprojekte. Es handelt sich um ein EU-Instrument, eine öffentlich-private Partnerschaft, bei der die Industrie den größten Teil der Finanzierung und das EU-Programm Horizont 2020 den übrigen Teil übernimmt."

Wie kann ein interessiertes Unternehmen Mitglied des BBI-JU werden?

"Man sollte mit Forschungsinstituten und Universitäten, die Forschungsideen haben, Kontakt aufnehmen und mit ihnen gemeinsam in die Aktivitäten der BBI-JU einsteigen. Auch auf Networking-Plattformen gibt es viele Möglichkeiten. Dort kann man mit verschiedenen Interessengruppen in der Wertschöpfungskette in Kontakt treten: Industrieunternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten."

Wie wichtig ist das?

"Es ist sehr wichtig, in die Forschung zu investieren, aber es ist auch sehr wichtig, dass die industriellen Endverbraucher in die Forschung eingebunden werden. Und hier kommt die BBI-JU ins Spiel: Die Industrie hat dort die Agenda für den Forschungsbedarf erstellt und die Forschung antwortet auf diese Bedürfnisse und fasst all das zusammen. Auf diese Weise fördern wir meiner Meinung nach die Industrie in Europa."

​Was ist Bioökonomie?

  • ​In einer Welt endlicher biologischer Ressourcen brauchen wir Innovationen, damit unsere Wirtschaft nachhaltiger wird und, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
  • Die Bioökonomie kann Algen in Treibstoff verwandeln, Kunststoffe recyceln, biologisch abbaubare Kunststoffe entwickeln, Abfälle in neue Möbel verwandeln oder industrielle Nebenprodukte in biobasierte Düngemittel umwandeln.
  • Bioökonomie ist einer der größten und wichtigsten Sektoren der EU, auf den bereits acht Prozent der Arbeitskräfte der EU entfallen. Bioökonomie hat das Potenzial, bis 2030 eine Million grüne Arbeitsplätze zu schaffen.
  • Um die Entwicklung nachhaltiger und wettbewerbsfähiger biobasierter Industrien in Europa zu unterstützen, hat die EU die Vereinigung "Bio-Based Industries Joint Undertaking" gegründet, eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der EU und der biobasierten Industrie.

​Nützliche Links

Bioökonomie

Biotechnologie

Bio-Based Industries Joint Undertaking

Journalist • Paul Hackett

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