Innovativer Gründergeist im Land von Nikola Tesla - in Kroatien bauen Jungunternehmer Hypersportwagen so schnell wie ICEs.
Bei "Robotik", "Start-Ups" und "Tesla" denken viele an Kalifornien und das Silicon Valley. Aber das geht auch in Europa, in Kroatien. Hier, in dem Land des Erfinders Nikola Tesla, der Ende des 19. Jahrhunderts in der Elektrotechnik forschte, arbeiten heute kreative Gründer an den Technologien der Zukunft.
Eines dieser Start-Ups entwickelt zum Beispiel Supersportwagen, Antriebe und Batteriesysteme. Der 32-jährige Kroate Mate Rimac gründete sein gleichnamiges Unternehmen in einer Garage. Heute hat Rimac Automobili, etwas außerhalb der Hauptstadt Zagreb, mehr als 600 Mitarbeiter, die Hälfte davon Ingenieure. Sie entwerfen und bauen Hypersportwagen, die so schnell sind wie Hochgeschwindigkeitszüge.
Er wollte nicht nur eine elektrische Version der bestehenden Autos entwickeln, meint Rimac, er wollte ein nächstes Level ansteuern, Dinge erreichen, die eigentlich nicht möglich sind. Mate Rimac: "Mit vier Motoren - für jedes Rad einen - kann man die Räder einzeln 100 Mal pro Sekunde drehen. Das ist ein völlig neues Fahrerlebnis, ein völlig anderes Leistungsniveau."
Porsche, Hyundai und Kia sind Aktionäre von Rimac
Porsche ist einer der Aktionäre von Rimac Automobili, ebenso wie Hyundai und Kia. Das Start-up Rimac unterstützt die großen Autohersteller bei der Entwicklung ihrer zukünftigen Fahrzeuge. Das Start-up präsentiert ihnen die Technologien, die es in seinen eigenen Rimac-Autos eingebaut hat und die fließen dann irgendwann in die Fahrzeuge der Markenhersteller ein. Das Geschäftsmodell des Jungunternehmers scheint amitioniert - er will dabei helfen, das ganze Thema Mobilität ins nächste Zeitalter zu führen. "Wir wollen führend bei elektrischen Superautos sein, führend bei elektrischen Hochleistungskomponenten für andere Autohersteller. Und wir wollen den nächsten Übergang in der Branche unterstützen: vom Besitz und Fahren der Autos hin zur Mobilität als Dienstleistung und zum autonomen Fahren", sagt Mate Rimac.
Einen Teil des Inputs erhält Rimac von der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik (FER) an der Universität Zagreb und ihrem Innovationszentrum Nikola Tesla (ICENT). An dem Zentrum laufen fast 200 Projekte gleichzeitig. Der Vize-Dekan Nikola Mišković beschreibt, wie die Zusammenarbeit funktioniert: "Wir müssen in der Lage sein, die Projekte auf jemanden zu übertragen, der sie auf ein höheres Niveau des Technologieeinsatzes bringen kann und schließlich auf den Markt. Genau dafür ist unser Innovationszentrum 'Nikola Tesla' da: für den Transfer von Forschungsergebnissen in die Industrie."
Die Doktoranden des Innovationszentrums gehen anschließend oft in die Industrie, zu Unternehmen wie Rimac oder Gideon Brothers, die sich mit autonomem Fahren und dem Thema Robotik in verschiedenen Anwendungsbereichen beschäftigen.
Diese Innovationen aus der Zusammenarbeit zwischen Forschung und industrieller Anwendung können ein Beispiel dafür sein, dass der Gründergeist im Land von Nicola Tesla weiterlebt.