Georgien: Uralte Regenwälder sind jetzt UNESCO-Weltnaturerbe

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Von Monica PinnaSabine Sans
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Seit dem 26. Juli 2021 gehören die Regenwälder und Feuchtgebiete der Kolchis in Georgien offiziell zum UNESCO-Weltnaturerbe.

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Georgiens einzigartige biologische Vielfalt wurde von der UNESCO mit der Aufnahme der Kolchischen Regenwälder und Feuchtgebiete in die Liste des Welterbes anerkannt. Kann Ökotourismus dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft eines Landes anzukurbeln? Das wollen wir bei der Erkundung der einzigartigen Naturlandschaften Georgiens herausfinden.

Euronews-Reporterin Monica Pinna hat den Kolkheti-Nationalpark per Kajak erforscht:

„Man fühlt sich wie im Amazonas-Gebiet, aber wir sind in Europa. Ich bin in Georgien, umgeben von einem ganz besonderen Regenwald. Die UNESCO hat ihn gerade in ihre Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Der Schutz der biologischen Vielfalt hat sich als eine Win-win-Strategie sowohl für die Umwelt als auch für die Wirtschaft erwiesen."

Uralte Regenwälder und Feuchtgebiete

Wir sind an der Ostküste des Schwarzen Meeres. Die kolchischen Ökosysteme entwickelten sich bereits vor 20 Millionen Jahren. Georgien schützt diese empfindlichen Regionen seit langem, und jetzt hat die UNESCO sie international anerkannt.

Tamar Khakhishvili , stellvertretende Vorsitzende der Agentur für Georgische Schutzgebiete, erklärt:

"Der Kolchische Regenwald, das sind sehr alte Bäume, die die Eiszeit überlebt haben und seit dem Tertiär ununterbrochen gedeihen. Man findet hier viele sehr seltene Arten, einzigartige endemische und Reliktarten."

Ein einzigartiger Ort, an dem uralte Regenwälder und neuere Feuchtgebiete nebeneinander bestehen. Das Ispani-Moor ist ein perfektes Beispiel dafür. Eine Art von Schneeschuhen ist die einzige Möglichkeit, sich dort fortzubewegen und dabei gleichzeitig das weiße Moos zu schützen, das den Boden im ganzen Ispani-Moor bedeckt.

Die Feuchtgebiete der Kolchis haben eine einzigartige Zusammensetzung und bestehen bis zu 80 Prozent aus Wasser.

"Stellen Sie sich einen auf den Kopf gestellten See vor, der fünf Meter tief ist und mit einer Decke aus Torfmoos bedeckt ist. Wenn wir darauf gehen, vibriert er wie ein Trampolin", erklärt Izolda Matchutadze, Wissenschaftlerin an der staatlichen Universität Batumi Shota Rustaveli.

Ökotourismus und wirtschaftlicher Aufschwung

Die nationalen Behörden erhoffen sich von der Aufnahme in die Welterbeliste nicht nur Mittel für den Naturschutz, so Tamar Khakhishvli:

"Sobald wir Gelder für die Entwicklung von Schutzgebieten erhalten, reinvestieren wir dieses Geld in die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Gebiete. Und die lokalen Haushalte werden von uns unterstützt, um Geschäfte zu entwickeln, Gästehäuser einzurichten und so weiter."

Drei der vier neuen georgischen Welterbegebiete befinden sich in der autonomen Region Adscharien. Die Hauptstadt Batumi selbst ist ein Ganzjahres-Reiseziel.

Tornike Rijvadze, Regierungspräsident der autonomen Republik Adscharien, sagt: "Das ist eine einmalige Gelegenheit für unseren Tourismus, noch vielfältiger zu werden und unsere Region noch attraktiver zu machen. Außerdem wird die Entscheidung unserer Wirtschaft eine neue Dynamik verleihen.

Hoch über Batumi wird der Kintrishi-Nationalpark für Besucher hergerichtet.

"Wir haben bereits damit begonnen, Wege zum See anzulegen und Unterstände für Naturliebhaber zu bauen", erzählt Tinatin Zoidze, Leiterin des Ajara Tourism and Resorts.

Georgien plant, die Zahl der Schutzgebiete zu erhöhen und gleichzeitig diese einzigartigen Ökosysteme auf nachhaltige Weise zu erschließen.

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