Bei dem Spitzentreffen soll ein Investitionspaket für Afrika auf den Weg gebracht werden. Zudem geht es um eine intensivere Zusammenarbeit in Migrations- wie Sicherheitsfragen.
Das 6. Gipfeltreffen zwischen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union startet in Kürze hier in Brüssel. Die Staats- und Regierungschefs beider Kontinente treffen sich für zwei Tage, um über die Zukunft ihrer Partnerschaft, über Handel, Investitionen, Bildung und Landwirtschaft zu beraten. Doch fast fünf Jahre nach ihrem letzten Treffen hat sich die Welt verändert: Die Pandemie und die sich verschlimmernden Auswirkungen des Klimawandels werden eine große Rolle spielen.
Wachsender Wohlstand ist das Hauptziel, das die afrikanischen und europäischen Politiker bei der Ausarbeitung ihrer gemeinsamen Vision für 2030 verfolgen. Der Vorsitzende der Afrikanischen Union Macky Sall hat bei einem Senegal-Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Partnerschaft umrissen. "Das gemeinsame Ziel der Afrikaner und Europäer für diesen Gipfel ist eine erneuerte, modernisierte und stärker auf das Handeln ausgerichtete Partnerschaft zu erreichen."
Mehr Geld für Afrika
Die Europäische Union will 150 Milliarden Euro in Afrika investieren, um den grünen und digitalen Wandel, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie Gesundheit und Bildung zu fördern. Die EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften Jutta Urpilainen skizziert die Zukunft:
_"Es wird Zuschüsse und auch Darlehen geben. Wir hoffen, dass auch der Privatsektor einen Beitrag leisten wird. Die Idee dahinter ist ein konkretes, greifbares Projekt zu schaffen."
_
Große Bandbreite der Projekte in Afrika
Diese Projekte in Afrika umfassen eine große Bandbreite von grüner Energieerzeugung bis hin zu Infrastruktur und Impfstoffanlagen. Der Kongo ist ein wichtiger Akteur in den Beziehungen zwischen Afrika und Europa. Das Land hat eine große und junge Bevölkerung sowie enorme Bodenschätze. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, muss jedoch noch mehr getan werden, meint dieser Analyst:
"Europäische Technologien und europäisches Know-how werden in Afrika eingesetzt, ohne dass die lokale Bevölkerung geschult wird und ohne dass ein Technologietransfer vor Ort erfolgt", so Anafak Japhet, Professor für internationale Beziehungen an der Universität von Yaoundé. "Kongos Erfolg hängt von zwei Dingen ab: dem Technologietransfer und der Ausbildung von Führungskräften."
Die Entwicklung lokaler Industrien und Technologien steht auch im Mittelpunkt der Vision Afrikas für die kommenden Jahre: Das bringt nicht nur der lokalen Bevölkerung Vorteile, sondern verbessert auch die Beziehungen des Kontinents zum Rest der Welt.