Pflegeleistungen in Europa: Ein Überblick

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Von Fanny Gauret
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Was wird innerhalb der Europäischen Union getan, um den Arbeitsbereich Pflege zu fördern und zu verbessern?

Verschuldung, Inflation, Löhne und Arbeitsplätze: Die Wirkungsweise der Wirtschaft ist manchmal schwer zu verstehen. Deshalb bieten wir Ihnen in jeder Folge von Real Economy einen einminütigen Überblick, der Sie schnell auf den neuesten Stand bringt. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Ansätze und erläutern, wie die Politik mit sich darstellenden Entwicklungen und wirtschaftlichen Entwicklungen umgeht. Der kurze Überblick ist über diesem Beitrag als Filmchen zu sehen.

Die Nachfrage nach Pflegeleistungen in Europa steigt mit dem zunehmenden Durchschnittsalter der Bevölkerung. Derzeit arbeiten sechs Millionen Menschen in diesem Bereich, doch Schätzungen zufolge werden in der EU bis 2050 weitere 1,6 Millionen Pflegekräfte benötigt.

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Derzeit wird ein großer Teil der Pflege informell und unbezahlt geleistet. 52 Millionen Menschen in Europa - Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn - übernehmen die Pflege von Menschen. Bezahlung oder Anerkennung gibt es dafür oft nicht. Darüber hinaus sind derzeit etwa 7,7 Millionen Frauen aufgrund von Betreuungsaufgaben nicht erwerbstätig.

Berufliche Pflegekräfte, von denen 90 % Frauen sind, werden häufig nicht genug wertgeschätzt und haben schlechte Arbeitsbedingungen.

Warum ist Langzeitpflege wichtig?

Die Langzeitpflege ermöglicht es älteren, kranken und behinderten Menschen, ihre Selbstständigkeit zu bewahren und ein Leben in Würde zu führen.

Die von den Pflegekräften erbrachten Dienstleistungen helfen den Menschen, so unabhängig und sicher wie möglich zu leben, wenn sie ihre alltäglichen Verrichtungen nicht mehr selbständig ausführen können.

Für viele Menschen sind diese Dienste jedoch unbezahlbar, nicht verfügbar oder nicht zugänglich.

Was schlägt die EU vor, um die Pflege zu verbessern?

In ihrer Rede zur Lage der Union 2021 kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, europäische Pflegerichtlinien an, um Menschen dabei zu unterstützen, Pflege und Beruf bestmöglich miteinander zu vereinbaren - was anschließend im Arbeitsprogramm der Kommission für 2022 bestätigt wurde.

Die Europäischen Pflegerichtlinien ermutigen die EU-Mitgliedstaaten, mehr Geld in die Pflege einzubringen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die Pflege zugänglicher, erschwinglicher und hochwertiger zu machen.

Die von der Europäischen Kommission im September vergangenen Jahres vorgestellten Europäischen Pflegerichtlinien verfolgen zwei Ziele: die Sicherstellung hochwertiger, erschwinglicher und zugänglicher Pflegedienstleistungen in der gesamten Europäischen Union und die Verbesserung der Lage sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die Menschen, die sie beruflich oder informell betreuen.

Der Europäische Sozialfonds Plus

Die Kommission hat den Mitgliedstaaten empfohlen, nationale Handlungspläne zu erstellen, um ihre Mittel zu bündeln, umfassendere, erschwinglichere und hochwertigere Pflegedienstleistungen anzubieten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, geschlechtsspezifische Vorurteile zu bekämpfen und mehr Menschen durch gesellschaftlichen Dialog, Weiterbildung und Schulung zu gewinnen.

Bis 2027 sollen laut EU-Kommission über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) insgesamt 6,7 Milliarden Euro in die Gesundheitsversorgung und Langzeitpflege in den EU-Mitgliedstaaten eingebracht werden.

Was könnte höhere Geldmittel für den Pflegebereich bedeuten?

Der Geldeinsatz in der Pflege ist wichtig, um junge Menschen für die Arbeit in diesem Bereich zu gewinnen und zu halten, der oft durch schwierige Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne gekennzeichnet ist.

Höherer Geldaufwand wird auch dazu beitragen, den Arbeitskräftemangel zu beheben und die wirtschaftlichen Anforderungen dieses Bereichs zu erfüllen.

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