Europäisches Jahr der Kompetenzen: Arbeitskräfte für die Zukunft rüsten

Mit Unterstützung von The European Commission
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Von Fanny Gauret
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Die Europäische Kommission investiert 65 Milliarden Euro in die Ausbildung und Umschulung von Arbeitnehmer:innen in allen Mitgliedstaaten.

Europa befindet sich in einer Arbeitskrise. Eine beträchtliche Anzahl unbesetzter Stellen wird durch den digitalen und grünen Wandel noch verschärft.

Ohne hochqualifizierte Arbeitskräfte ist zu befürchten, dass die europäischen Unternehmen in den kommenden Jahrzehnten hinter anderen zurückbleiben werden.

Wo sind die Arbeitskräfte?

Die COVID-19-Pandemie hatte Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Art und Weise, wie wir arbeiten. Diese Störung wurde durch den Ausbruch des Krieges in der Ukraine noch verstärkt, und der Arbeitsmarkt hat sich noch nicht erholt. Im Jahr 2022 lag die Quote der unbesetzten Stellen in der Europäischen Union bei 2,8 %, wobei die Spanne von 0,8 % in Rumänien bis 4,6 % in Österreich reicht. 

In Spanien beispielsweise stiegen die offenen Stellen im Verkehrssektor um 150 %, in der öffentlichen Verwaltung um 111 % und bei den freiberuflichen, technischen Tätigkeiten um 91 %. Die größten Engpässe gibt es im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe. Die Unternehmen beginnen, die Auswirkungen zu spüren. Ein Viertel der 25 Millionen KMU in Europa gibt an, dass die Einstellung qualifizierter Führungskräfte und Mitarbeiter:innen ihr größtes Problem ist.

Jahr der Kompetenzen

Auf Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen startete die  Initiative "Year of Skills" nim vergangenen jahr. Das "Jahr der Kompetenzen" ist eine neue Strategie zur Förderung von Qualifizierungs-, Ausbildungs- und Innovationsinitiativen in den Mitgliedstaaten. 

"Es ist eine starke Botschaft, um eine große Herausforderung anzugehen", sagt Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte. "Wir sprechen hier von Millionen Menschen, die sich verändern oder einfach ihre Qualifikationen verbessern müssen. Es handelt sich also um ein wichtiges Rendezvous Europas mit seiner wirtschaftlichen Zukunft, mit den großen Veränderungen, die sich vollziehen, seien sie nun digital oder grün."

Obwohl sich die EU darauf konzentriert, sich für den digitalen Wandel zu rüsten, hofft Schmit, dass die Strategie das Wachstum in allen Sektoren ankurbeln kann.

"Natürlich reden wir viel über digitale Kompetenzen, und es gibt Hunderttausende von freien Stellen in diesem Bereich. Aber wir haben auch den Bausektor, der verzweifelt nach qualifizierten Mitarbeitern sucht. Es gibt viele Berufe, die neu qualifiziert werden müssen, weil sich die Technologien aufgrund des Klimawandels weiterentwickeln und verändern. Diese Berufe werden stark nachgefragt, und wir legen großen Wert auf die berufliche Ausbildung, weil der Übergang von der Ausbildung zur Beschäftigung viel besser verläuft."

Umschulung und Ausbildung

Unternehmen wie Inrotech in Dänemark profitieren von der EU-Initiative. Der Roboterhersteller muss hochqualifizierte Handwerker und promovierte Ingenieure einstellen, um wachsen zu können. Doch bisher hat der schwache Arbeitsmarkt seine Ambitionen gebremst.

"Unser strategisches Forum hat qualifizierte Arbeitskräfte als die größte Herausforderung identifiziert", sagt Kasper Aagard, Innovationsdirektor von NextGen Robotics - einem dänischen Konsortium, das die Herstellung von Robotern fördert. Mit Hilfe von EU-Mitteln können sie in Ausbildung und Qualifizierung investieren, um Unternehmen wie Inrotech zu unterstützen.

Christian Ryrberg Schmidt ist einer dieser Nutznießer. Er ist Maschinenbauingenieur und erhielt eine spezielle Ausbildung, um ein technisches Datenmanagementsystem zu entwickeln. 

Real Economy
Inrotech -Real Economy

"Es gibt nicht viele Leute in Dänemark, die über dieses Fachwissen verfügen. Es ist sehr wichtig, dass wir dieses System haben, und die Fortbildung in diesem Bereich war sehr wichtig für mich", sagt Christian.

Die EU-Kommission setzt auf einen gezielten Ansatz, um das wachsende Problem des Arbeitskräftemangels zu lösen. Ohne Arbeitskräfte wird es Europa schwer haben, seine großen Ziele für das Klima und die digitale Transformation in den nächsten Jahrzehnten zu erreichen. Das "Jahr der Kompetenzen" ist ihre Strategie zur Stimulierung von Innovationen, zur Förderung von Bildung und zur Befähigung der Menschen, sich weiterzubilden.

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