Brüsseler Familie beherbergt Flüchtlinge

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Von Euronews
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Doch damit könnte bald Schluss sein, wenn es nach dem Willen einiger belgischer Politiker geht.

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Seit der Schließung des Flüchtlingslagers im französischen Calais vor anderthalb Jahren wird zusehends Brüssel zum Anziehungspunkt für Migranten aus Afrika oder Afghanistan.

Hunderte von ihnen lebten in Parks unter freiem Himmel, während sie auf den Asylbescheid der belgischen Behörden warteten.

Um den Flüchtlingen zu helfen, taten sich Hilfsgruppen und lokale Unterstützer zusammen und organisierten Mahlzeiten, medizinische Versorgung, Unterbringung, Sprachunterricht und vieles mehr.

Inzwischen erklärten sich Tausende Familien bereit, Immigranten vorübergehend bei sich aufzunehmen.

"Als unser Vater den Vorschlag machte, jemanden bei uns wohnen zu lassen, war das nicht leicht. Aber jetzt haben wir es akzeptiert", sagt Charlotte Gillis.

Charlotte ist die Tochter von Dimitri, er will den Flüchtlingen helfen.

"Zu Hause sind wir zu sechst, unsere beiden Kleinen, meine Lebensgefährtin und zwei Große.

Die beiden Großen mussten ihre Zimmer räumen, damit wir noch zwei Personen unterbringen konnten", sagt Gillis.

Der Sprecher der Flüchtlingshilfe ist mehr als zufrieden.

"Die Jugendlichen lernen ganz konkret, wie Migrationspolitik aussieht. Ich finde das ausgezeichnet. Das ist der beste Aspekt bei der Welle der Solidarität, die wir im Moment sehen", meint Mehdi Kassou von BXL Refugees.

Zu Hause bei Familie Gillis heißt es nun: zusammenrücken und anpacken. Mahlzeiten gibt es für alle in der guten Stube.

"Es ist schon eine Heuchelei in Europa, wenn man einerseits sagt, wir nehmen Flüchtlinge auf, aber wenn wir andererseits die völlig überlasteten Einreiseländer mehr oder weniger alleine lassen", sagt Vater Dimitri.

Und deswegen wollte er selbst aktiv werden.

Seine Gäste aus dem fernen Südsudan sind dankbar.

"Diese Brüsseler Familie ist so gut zu uns. Wir haben so viele gute Menschen getroffen, die uns helfen wollten."

Familie Gillis betreibt gelebte Solidarität.

Doch unter belgischen Politikern regt sich dagegen Widerstand.

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