Bauernproteste gegen Handelabkommen mit Mercosur-Staaten

Traktoren statt Busse: Bauernproteste in Brüssel
Traktoren statt Busse: Bauernproteste in Brüssel Copyright REUTERS/Francois Lenoir
Von Stefan Grobe
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Die Landwirte befürchten Preisdumping auf einem bereits gesättigten Markt in der EU.

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Vor dem Sitz der Europäischen Union haben belgische Bauern gegen ein Freihandelsabkommen mit Ländern Lateinamerikas protestiert.

Die fünf Mercosur-Staaten wollen EInfuhrquoten von mindestens 100.000 Tonnen Rindfleisch in die EU aushandeln.

Dies halten die Bauern für eine Bedrohung für die gegenwärtige europäische Produktion.

Dies wäre der Tod für den europäischen Sektor, denn die Produktionskosten seien bereits zu hoch gegenüber dem Verkaufspreis, sagt der Vizepräsident des belgischen Bauernverbands Falys Hugues.

Wenn dann noch zusätzliches Fleisch auf den europäischen Markt komme, werde das Problem nur noch verschärft.

Zudem entspreche Fleisch aus Lateinamerika nicht europäischen Qualitätsstandards aus vielerlei Gründen.

Die Bauern sorgen sich auch um ihre Absatzmärkte nach einem Brexit.

Denn nach einem Austritt Großbritanniens aus dem Gemeinsamen Markt werden Fleischexporte ins Königreich schwieriger - und die Briten könnten sich zudem anderswo versorgen.

Eine Sorge die vor allem den irischen Bauernpräsidenten umtreibt.

Die Preise könnten um bis zu 16 Prozent purzeln, so Joe Haley.

Davon wäre Irland besonders betroffen, denn das Land ist einer der Haupt-Rindfleischproduzenten in der EU.

Die Außenminister der Mercosur-Staaten kommen an diesem Dienstag mit der EU-Handelskommissarin zusammen.

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