Steigende Benzinpreise, bis zu 1,75 €/Liter: Der Europa-Vergleich

Steigende Benzinpreise, bis zu 1,75 €/Liter: Der Europa-Vergleich
Von Euronews mit dpa
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Am teuersten ist Treibstoff in Norwegen. Aber auch in Deutschland zahlen Autofahrer vergleichsweise viel.

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Der französische Präsident Emmanuel Macron steht wegen der steigenden Kraftstoffpreise in Frankreich unter Druck. Viele Autofahrer planen, am 17. November Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen im ganzen Land zu blockieren. Das Problem hat sich in den sozialen Medien mit Wut über die steigenden Kosten verschärft.

Macron hat jedoch darauf bestanden, dass die Steuerabgaben für Benzin steigen müssen, um umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu fördern. Der Haushaltsentwurf der Regierung für 2018 legte einen Plan für höhere CO2-Steuern auf Benzin fest - als Teil einer von allen Verbrauchern gezahlten Kraftstoffsteuer.

Eine Tonne Kohlendioxid wird in Frankreich im nächsten Jahr 55 Euro kosten, was sich in rund 10 Cent mehr pro Liter Benzin widerspiegelt. Trotz des jüngsten Rückgangs der Ölpreise stiegen die Benzinpreise zuletzt weiter an.

In anderen Teilen Europas sind CO2-Steuern eher selten. Schweden hatte vor 20 Jahren den ersten Schritt getan, wo heute 120 € pro Tonne freigesetztes Kohlendioxid besteuert wird. Im Vereinigten Königreich wurde eine CO2-Preisobergrenze bei einer Höhe von 20,41 €/Tonne festgelegt.

Wie also sind die Kraftstoffpreise in Frankreich im Vergleich zu anderen Ländern in Europa?

Kraftstoffpreise in Europa

Frankreich liegt bei den Preisen in Europa auf Platz 11, mit einem Liter Kraftstoff um 1,38 €, laut FuelsEurope. Norwegen ist das teuerste Land, wo ein Liter Kraftstoff am 13. November 1,75 € kostete. Die Niederlande, Island, Italien und Griechenland gehören ebenfalls zu den fünf teuersten Ländern Europas und zu den 20 teuersten Ländern weltweit.

Benzin: In Deutschland teuer, in Österreich relativ billig

Deutschland rangiert auf Platz 8 mit 1,54 €/Liter, die Schweiz etwas weiter hinten auf Platz 15, mit einem Benzinpreis von 1,42 Euro. In Österreich leben Autofahrer vergleichsweise günstig: In der Alpenrepublik zahlt man nur 1,26 Euro für einen Liter Benzin.

Aber im Vergleich zu Russland (0,60 €/Liter) ist selbst Österreich ein teures Pflaster. Ebenfalls am anderen Ende der Skala: Moldawien, die Ukraine, Mazedonien (FYROM) und Bulgarien mit den niedrigsten Kraftstoffpreisen.

Proteste in Bulgarien

Aber obwohl Bulgarien zu den billigsten Treibstoffländern gehört, stellen die Benzinkosten ein Problem für die Bevölkerung dar. Tausende Bulgarinnen und Bulgaren gingen am Sonntag auf die Straße, um gegen steigende Kraftstoffpreise und Steuererhöhungen für ältere, umweltbelastendere Autos zu protestieren. Mehr als 2.000 Menschen marschierten in der Innenstadt von Sofia und sangen "Mafia" und "Müll", frustriert über die steigenden Kosten.

Nach Anstieg im letzten Monat: Ölpreise nun auf Talfahrt

Zuletzt war der US-Ölpreis in der Spitze um etwa sieben Prozent eingebrochen. Dies ist der stärkste Verlust innerhalb eines Tages seit mehr als drei Jahren. Marktbeobachter erklärten den starken Preisrückgang mit der jüngsten Nachfrageprognose der Organisation erdölexportierender Länder (Opec).

Seit Beginn des Monats sind die Ölpreise auf Talfahrt. Als Ursache gilt die Sanktionspolitik der USA gegen das Opec-Land Iran. Zunächst waren die Ölpreise mit der Aussicht auf die US-Sanktionen noch stark gestiegen. Dann setzte allerdings eine Gegenbewegung ein, nachdem klar wurde, dass die US-Regierung zahlreichen Staaten Ausnahmeregelungen für Öllieferungen aus dem Iran zugestanden hatte.

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