Nigel Farage: "Ich werde das Drama vermissen"

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Von Stefan Grobe
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Mister Brexit verlässt Brüssel

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Für Mister Brexit ist die Zeit gekommen, Abschied von Brüssel zu nehmen.

"Ich werde das Drama vermissen, das Theater und der Bösewicht zu sein. Wenn ich aufstand, um zum Plenum zu sprechen, rührten sich 500 Leute und fingen an zu buhen.

Viele Jahre lang stand ich hier im Zentrum des Geschehens neben Josep Borrell, Martin Schulz und Guy Verhofstadt. Das werde ich sicherlich vermissen.

Als hier hier in den 90er Jahren ankam und sagte, wir würden Großbritannien aus der EU kriegen, hielten mich alle für verrückt.

Aber genau das haben wir geschafft. Politisch gesehen, könnte ich also nicht zufriedener sein."

Mehr als zwanzig Jahre lang war er einer der bekanntesten und umstrittensten Parlamentarier.

Tony Blair rief Farage einst zu, er sitze neben der britischen Flagge, aber vertrete nicht britische Interessen.

Und berühmt Farages Rage, man könne ihn sofort aus dem Parlament werfen.

Werde das Parlament ihn vermissen?

"Absolut. In der Zeit direkt nach dem Referendum waren die Leute wirklich häßlich zu mir, geradezu feindlich. Man pöpelte mich auf den Fluren an und droht mir mit Prügeln.

In dieser Woche aber war allen klar, dass Großbritannien die EU verlässt und dass es kein zweites Referendum gibt. Und die Leute waren eher freundlich zu mir.

Einige wünschten Brexit Glück, andere sagten, wir würden bald schon wieder kommen. Alle viele haben gesagt, das Parlament werde langweiliger ohne mich. Ich denke also, man wird mich vermissen."

Langweilig oder nicht. Brexit findet letztendlich statt. Was passiert nun? Wie sieht die EU der Zukunft aus?

"Ich hoffe, dass Brexit das europäische Projekt tiefgreifend verändert, dass wir die Europäische Union weg von einem zentralisierten Modell und weg von der Kommission zu einer wettbewerbsfähigen Struktur reformieren.

Und wissen Sie was? Dabei sollte sich Großbritannien voll einbringen."

Weitere Quellen • Darren McCaffrey

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