Ex-Speaker John Bercow (58) kehrt Boris Johnson den Rücken

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Der langjährige Präsident des Unterhauses kritisiert Premierminister Boris Johnson scharf.

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Der ehemalige Präsident des britischen Unterhauses, John Bercow, der für seine strenge Kontrolle der Debatten im Parlament und seine "Order, order"-Rufe international bekannt wurde, wechselt die Partei. Der 58-Jährige wirft Premierminister Boris Johnson vor, "reaktionär, nationalistisch und sogar ausländerfeindlich" zu sein. Der Regierungschef habe keinen Plan für eine gerechtere Gesellschaft und müsse abgelöst werden.

Der ehemalige konservative Abgeordnete kündigte am Wochenende an, dass er der oppositionellen Labour-Partei beitreten wird. Bercow hatte sich in den Jahren zuvor gegen den Brexit ausgesprochen, den er den "größten Fehler der Nachkriegszeit" nannte.

Bis 2019 verbrachte Bercow 10 Jahre damit, die oft widerspenstigen Auseinandersetzungen im Unterhaus zu leiten, einschließlich aller Brexit-Debatten.

Während dieser Auseinandersetzungen verärgerte er oft die Konservativen, indem er Hinterbänklern nie dagewesene Befugnisse gab, um vorgeschlagene Gesetze in Frage zu stellen. Aber Bercow wurde von Politikerinnen und Politikern aller Seiten respektiert

Seine Neutralität legte der Politiker ab, als er nach den Brexit-Debatten als Speaker zurücktrat. Aufgewachsen ist Bercow in Nord-London im damaligen Wahlkreis von Margaret Thatcher. Sein Vater - der eigentlich Berkowitz hieß - stammt aus Rumänien und arbeitete als Taxifahrer.

Bercows Ehefrau Sally Illman - die im Marketing arbeitet - war schon vor Jahren von den konservativen Tories zu Labour gewechselt. Das Ehepaar hat drei Kinder.

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