Wijdan al-Majed

Video. Iraker Künstlerin verwandelt Bagdad in eine farbenfrohe Stadt

Die irakische Künstlerin Wijdan al-Majed verwandelt Bagdads Betondschungel in eine farbenfrohe Stadt. Mit Wandgemälden, die bekannte Persönlichkeiten aus dem vom Krieg gezeichneten Land darstellen, versucht die 49-Jährige eine buntere Landschaft zu erschaffen.

Die irakische Künstlerin Wijdan al-Majed verwandelt Bagdads Betondschungel in eine farbenfrohe Stadt. Mit Wandgemälden, die bekannte Persönlichkeiten aus dem vom Krieg gezeichneten Land darstellen, versucht die 49-Jährige eine buntere Landschaft zu erschaffen.

"Ich bleibe lange auf der Straße, manchmal bis Mitternacht oder sogar 2 Uhr. Die Leute machen sich Sorgen, weil Frauen nicht so lange draußen bleiben und malen sollten. Außerdem sagen die Leute Dinge, mit denen ich zu leben gelernt habe. Mit der Zeit habe ich mich mit ihnen versöhnt, und sie begannen mich zu akzeptieren, so wie ich sie zu akzeptieren begann. Sie haben sich daran gewöhnt, eine Frau malen zu sehen.", so Majed.

Ein Großteil der Wandgemälde wurden vom Bürgermeister von Bagdad in Auftrag gegeben. Alaa Maan hat die Initiative vor neun Monaten ins Leben gerufen:

"Die Idee war, Schönheit in die Stadt zu bringen und Kunst auf die Straßen zu bringen, um die graue Farbe in den Straßen loszuwerden, die die Farbe des Staubs ist, der sich in den letzten 40 Jahren aufgrund von Verwüstung und Zerstörung angesammelt hat."

Die Stadt sei das erste Opfer, sagte der Bürgermeister. Jedes Problem, egal wo im Land, würde sich in der Stadt widerspiegeln. Wenn die Arbeitslosigkeit ansteigt, sähe man mehr Straßenhändler. Wenn die Wohnungskrise aufflammt, enstünden mehr Slums. Und wenn die finanziellen Mittel vom Land schlecht verwaltet werden, kämen Dienstleistungen und Projekte zum Erliegen, erklärt Alaa Maan.

Zu Beginn hatte Majed einige Helferinnen und Helfer, die sie beim Erschaffen der Straßenkunst unterstütze. Denn Majed war zuvor eher die Atmossphäre der gemütlichen und besinnlichen Räume von Galerien gewöhnt. Mittlerweile arbeite die Künstlerin jedoch alleine, unbeeindruckt von den "großen Herausforderungen, denen sie sich als Frau in einer weitgehend konservativen, von Männern dominierten Gesellschaft stellen muss.

"Die Leute haben sich daran gewöhnt eine Frau malen zu sehen. Die irakische Gesellschaft hat mich akzeptiert.", erklärt Wijdan al-Majed.

Mindestens 16 Wandgemälde wurden in ganz Bagdad angebracht, eines davon ist Jawad Salim gewidmet, der als Vater der modernen irakischen Kunst gilt und ein gefeierter Bildhauer ist, ein weiteres der verstorbenen weltberühmten irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid.

Aktuelles Video