Gasumlage und höhere Stromkosten: Wann kommen Entlastungen?

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Von Euronews mit dpa
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Durch die Gas-Umlage werden erhöhte Beschaffungskosten von Gasimporteuren an die Kunden weitergegeben.

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Die Höhe der staatlichen Gasumlage, die Kund:innen ab Oktober und bis zum 1. April 2023 zahlen müssen, steht fest. 2,419 Cent pro Kilowattstunde müssen die Verbraucher:innen auf die ohnehin drastisch gestiegenen regulären Gastarife zahlen, wie die Firma Trading Hub Europe, ein Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber in Deutschland, mitgeteilt hat.

Dieser Wert wird wahrscheinlich nicht für die gesamte Periode gelten, eine Anpassung ist nach drei Monaten möglich, entsprechend der Marktentwicklung.

Allerdings addiert sich die Gasumlage zu den bereits gestiegenen Energiepreisen. Die meisten Gasversorger haben die Preise bereits in den vergangenen Monaten erhöht. Zudem wird mit höheren Strompreisen gerechnet. 

Wie die Bundesregierung die Menschen mit niedrigen Einkommen entlasten will, das ist innerhalb der Regierungskoalition allerdings weiterhin umstritten. Kanzler Olaf Scholz versprach, es werde ein Entlastungspaket geben. Wann dieses kommt, steht zur Zeit noch nicht fest.

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck erklärte, dass die staatliche Umlage von einem Entlastungspaket für Bürger:innen begleitet werden müsse. Die Bundesregierung habe sich diesbezüglich auf erste Schritte wie eine Ausweitung des Wohngeldes mit einem Heizkostenzuschuss verständigt. Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) sagte, die Regierung werde die Bürgerinnen und Bürger "nicht alleine lassen".

Doch nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch die Industrie stöhnt wegen der enorm gestiegenen Energiepreise.

Mit der Umlage werden erhöhte Beschaffungskosten von Gasimporteuren (wie z.B. Uniper) an die Kunden weitergegeben. Diese sind wegen gedrosselter Lieferungen aus Russland gezwungen, anderswo zu höheren Preisen Gas einzukaufen, um ihre Verträge mit Kunden wie den Stadtwerken zu erfüllen. Für einen Single-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 kwH bedeutet das Mehrkosten von rund 140 Euro. Bei einem vierköpfigen Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr schlägt die Umlage mit etwa 480 Euro pro Jahr zu Buche - und das ohne Mehrwertsteuer.

Dass die Mehrwertsteuer nicht zusätzlich von den Verbraucher:innen gezahlt werden - dafür erbittet das Finanzministerium eine Ausnahmeregelung bei der EU.

Offen ist auch, wie mit Kund:innen mit Festverträgen umgegangen werden soll. Eine entsprechende Preisanpassung durch die Umlage ist bis zum 1. Oktober nicht möglich.

Von der Umlage sind Privathaushalte und Unternehmen betroffen - etwa die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland werden mit Gas beheizt.

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