Falilien liegen sich in den Armen - an der Grenze zwischen den USA und Mexiko

Video. "Hugs not walls" - An der Grenze zwischen den USA und Mexiko

Die Aktion "Hugs not walls" ("Umarmungen statt Mauern"), die seit 2016 von Menschenrechtsgruppen in den USA organisiert wird, die illegalen Eingewanderten helfen, hat in diesen Oktobertagen 210 Familien zusammengebracht, deren Mitglieder sich seit Jahren nicht mehr gesehen hatten.

Die Aktion "Hugs not walls" ("Umarmungen statt Mauern"), die seit 2016 von Menschenrechtsgruppen in den USA organisiert wird, die illegalen Eingewanderten helfen, hat in diesen Oktobertagen 210 Familien zusammengebracht, deren Mitglieder sich seit Jahren nicht mehr gesehen hatten.

Umarmungen, Lächeln und Tränen - symbolisch wurde die Grenze zwischen der mexikanischen Stadt Ciudad Juarez und der US-amerikanischen Stadt El Paso für diesen besonderen Moment weggeschoben.

Auf einer provisorischen Brücke über den Fluss, der die Grenze zwischen Mexiko und den USA markiert, fällt Epifanio Carrillio seinem Sohn Arturo in die Arme, mit dem er seit 16 Jahren nur noch am Telefon gesprochen hat.

Er trägt die Nummer 144 auf seiner Hand: die Nummer, die ihm in der Warteschlange zugewiesen wurde, in der sich Hunderte von Familien wie die seine eingereiht hatten, die die Auswanderung auf beiden Seiten der Grenze auseinandergerissen hat.

"Ihn zu umarmen ist eine große Befriedigung, dieser Moment füllt eine Lücke in unseren Herzen als Eltern", sagte der 75-Jährige, der in Ciudad Juarez wohnt.

Sogar die gefürchtete US-Grenzpolizei setzte ihre Überwachung während des Wiedersehens aus, das nur wenige Meter von der riesigen Mauer zwischen den beiden Ländern entfernt in einem Gebiet stattfand, das normalerweise nicht betreten werden darf.

Eine Nachbildung der Freiheitsstatue schmückte einen der Zugänge zu der provisorischen Fußgängerbrücke.

Die mexikanischen Einwanderer und Einwanderinnen ohne Papiere waren gelb gekleidet, ihre Angehörigen blau und die Organisatorinnen und Organisatoren rot.

Claudia Blassi aus Oaxaca, 2.300 km südlich von Ciudad Juarez, war 21 Jahre alt, als sie ihre Tante Gloria Cruz zum letzten Mal sah.

Die heute 44-Jährige konnte ihre Nervosität und die Emotionen, die sie übermannten, nicht verbergen, als sie ihre 60-jährige Tante und andere Familienmitglieder wiedertraf.

"Ich bin Gott und den Menschen, die dieses Programm geschaffen haben, sehr dankbar, dass ich sie sehen und umarmen durfte, auch wenn es nur drei, fünf Minuten gedauert hat. Ich trage es in mir", sagte Claudia Blassi.

"Ein Moment der Liebe und der Menschlichkeit"

Für Fernando Garcia, den Direktor des Border Network for Human Rights, einem der Organisatoren der Aktion, besteht die Idee darin, dass "Familien, die durch die Migrationspolitik der USA zerstört und getrennt wurden, wieder zusammengeführt werden können".

"Es ist ein Moment der Liebe und der Menschlichkeit, der Vereinigung und der Hoffnung, aber auch des Protests", sagt Fernando Garcia. Er betont, dass "Abschiebungen und Familientrennungen nicht aufgehört haben" unter der Regierung des demokratischen Präsidenten Joe Biden, der in Bezug auf eine humanere Politik gegenüber Migranten "viel versprochen" hatte.

Im Jahr 2021 stieg die Zahl der mexikanischen Migranten und Migrantinnen in den USA 1auf 1,9 Millionen, gegenüber 11,5 Millionen im Jahr 2020. Dies geht aus einem Bericht der spanischen Bank BBVA hervor, der sich auf offizielle Zahlen der beiden Länder stützt.

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