Europäisches Netzwerk junger Kuratoren

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Von Euronews
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Lea Rasovszky ist etwas unruhig. Und aus gutem Grund: Diese 26-jährige rumänische Künstlerin wird ihre Werke Kuratoren europäischer Ausstellungen zeigen, die im rumänischen Sibiu zusammengekommen sind.

“Ich bin noch eine junge Künstlerin. Seit drei jahren bin ich sehr aktiv. Es ist für mich interessant, zu erfahren, wie Leute aus anderen Ländern meine Arbeit sehen. Und es ist schön, mit gleichaltrigen Künstlern zusammenzukommen.”

Insgesamt zwanzig junge Rumänen sind ausgewählt worden, um den fünfzehn ausländischen Kuratoren ihre Werke vorzustellen – im Brukenthal-Museum.
Im vergangenen Jahr schufen Repräsentanten aus fünf Ländern – aus Polen, Ungarn, Österreich, Rumänien und Spanien – ein Kuratoren-Netzwerk mit dem Ziel, Künstler vorzustellen, die nicht über die Mittel verfügen, sich im Ausland bekannt zu machen.
Anca Mihulet hat die Veranstaltung im Brukenthal-Museum organisiert; sie gehört zu den Gründern des Netzwerks.

“Das Netz verbindet nicht nur unsere Institutionen, sondern auch uns als Personen, als junge Leute, die sich für ihren Beruf engagieren wollen. Die Generation ist ein wichtiger Gesichtspunkt. Unter Gleichaltrigen gibt es immer eine besondere Dynamik. Dieses Netzwerk treibt einen an, setzt einen unter Druck, sich immer etwas neuen auszudenken.”

Das Kuratoren-Netz traf sich zum ersten Mal im vergangenen November – in Madrid. Nach Sibiu ist Krakau an der Reihe. Die folgenden Treffen sollen in Krakau und Wien stattfinden.

Und bei jedem Treffen wollen die Kuratoren ein renommiertes Haus der zeitgenössischen Kunst besuchen. Hier in Rumänien ist es das Museum für zeitgenössische Kunst in der Hauptstadt Bukarest. Und vielleicht werden diese jungen Künstler eines Tages ihre Werke hier zeigen können, oder in anderen wichtigen Museen in Europa. Das Kuratoren-Netz will dazu beitragen – und hat dazu eine Online-Plattform geschaffen. Die ungarische Kuratorin Borbala Szalai erklärt.

“Es gibt eine Datenbasis, die ständig größer wird. Alle Kuratoren nehmen daran teil. Die ausgewählten Künstler können ihre Profile hochladen.”

Das Kuratoren-Netz will ein anderes Europa der Künste schaffen. Während dieser Reise staunen wir, dass keine Teilnehmer aus Frankreich oder Deutschland gekommen sind. Der Grund ist, dass man in der Kunst an diesen beiden Ländern nicht vorbeikommt, dass sie eine Art Filter bilden. Das Kuratoren-Netz strebt eine direktere Kommunikation an. Szalai sagt:

“Wir hoffen, dass diese Datenbank als Plattform diesen wird, um Kuratoren aus anderen Ländern zu suchen. Und wahrscheinlich wird das Netz größer werden. Wir hoffen, dass andere Länder dem Netz beitreten werden, mit ihren Künstlern.”

Und auf diese Weise wird vielleicht die junge rumänische Künstlerin entdeckt, der wir hier zu Anfang begegnet sind. In Bukarest treffen wir sie wieder, bei der Vernissage ihrer Ausstellung.

“Ich bin furchtbar müde, aber auch sehr glücklich. Hier geht etwas auf eine sehr schöne Weise zu Ende. Es ist der Abschluss eines Kapitels. Ich bin gespannt, was danach kommt.”

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