La Traviata - die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva überzeugt als Violetta in Monte Carlo

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Von Euronews
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Es ist eine der meistgegebenen Opern der Welt. Noch 160 Jahre nach ihrer Uraufführung bewegt Verdis La Traviata Publikum und Darsteller. Noch bis März überzeugt die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva mit ihrer packenden Interpretation der Violetta.

“Vor ein paar Monaten hat man mir in Paris eine Ausgabe von Dumas’ Die Kameliendame geschenkt. Seine Protagonistin lebt in entsetzlicher Armut, unter einem sehr strengen Vater und verlässt ihr Elternhaus mit nur 13 Jahren”, erklärt Yoncheva. Ihr Mut habe sie beeindruckt. “Sie nimmt ihren Koffer und geht hinaus, um ihr Glück zu suchen, eine bessere Zukunft. Ich musste dabei an mich selbst denken, wie ich damals mit 19 Bulgarien verließ, um mit zwei Koffern und etwas Geld mich selbst zu finden.”

Jean-Louis Grinda hat die Verdi-Oper in Monte Carlo inszeniert: “Violetta ist ein gefallenes Mädchen und das ist ja auch, was traviata eigentlich bedeutet: eine Frau, die den rechten Weg verlassen hat, eine Prostituierte. Eines Tages bekommt sie die Chance, ihre Halbwelt zu verlassen, um eine Dame der Gesellschaft zu werden, eine Frau die liebt und geliebt wird. Letztlich ist das aber zum Scheitern verurteilt.”

Künsterlisch war dem Dirigenten der Inszenierung, Marco Armiliato, vor allem die freie Entfaltung der Stimmen auf der Bühne wichtig: “Ich liebe Sänger, ganz einfach weil ich Stimmen liebe. Sänger haben ein sehr sensibles Instrument und wir müssen ihnen helfen es frei spielen zu können, ihnen ein wunderbares Kissen bereiten, auf das sie sich betten und ihre wunderbaren Stimmen entfalten können.”

Opernsänger, so wissen Experten, sollten auch immer gute Schauspieler sein. Das meint auch Sonya Yoncheva:
“Für eine Violetta braucht man im Grunde drei Schauspielerinnen, denn sie zeigt im Laufe des Stücks drei sehr unterschiedliche Seiten. Zunächst ist da die Violetta auf der Party, die sagt: ‘Hey, ich sterbe irgendwann, aber mir egal, ich lebe jetzt und werde es schon schaffen!’ Die Zweite ist die, die von Alfredos Familie und der Gesellschaft nicht akzeptiert wird, im zweiten Akt mit dem großen Showdown mit Alfredos Vater. Die dritte Violetta ist die sterbende Frau. Sie ist so schwach und doch hat sie die Kraft zu schreien: ‘Himmel, warum?’ Eine Darstellerin sollte diese drei Versionen der Violetta spielen können.”

Bonus interview: Sonya Yoncheva & Jean-Louis Grinda

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