300 Tage GLOBALE in Karlsruhe

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Von Euronews
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Kunst im digitalen Zeitalter erkundet die GLOBALE in Karlsruhe, ein wahres Mammutprojekt mit Installationen, Ausstellungen, Symposien und Konzerten

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Kunst im digitalen Zeitalter erkundet die GLOBALE in Karlsruhe, ein wahres Mammutprojekt mit Installationen, Ausstellungen, Symposien und Konzerten.

Der vom ZKM, vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie organisierte 300-tägige Marathon vereint Kunst, Wissenschaft und Technik. Künstler und Kuratoren aus aller Welt werfen den Scheinwerfer auf die Folgen von Globalisierung und Digitalisierung.

Peter Weibel, Kurator und Direktor des ZKM: “Medienkunst ist der Gipfel der Realkunst. Mit den Maschinen gestalten wir die Welt neu, und die Künstler möchten auch weiter die Welt gestalten. Und das kann man mit der Ölfarbe und mit dem Pinsel nicht machen. Da kann man schöne Bilder machen, aber eine Umgestaltung der Welt wie die Techniker, Politiker und Ingenieure, dass wollen die Künstler auch, denn Gestaltung ist für sie ein wesentliches Element.”

Mit der multipolaren Kunstschau feiert das ZKM auch Wiedereröffnung des Hauses nach der Sanierung. Gleich zum Start der GLOBALE lud das Zentrum zu einem Tribunal gegen die Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Eine Art Schauprozess mit seelenreinigender Wirkung.

Wer schon immer nach den Wolken greifen wollte, kann das mit der Installation Cloudscapes des japanischen Architekten Tetsuo Kondo und des Stuttgarter Kilmatechnik-Ingenieurbüros Transsolar. Eine Metapher für den Klimawandel und den Umgang des Menschen mit der Natur.

Matthias Schuler, Transsolar: “Was man vorher bei der Eröffnung sah, zu viele Leute zerstören die Wolke. Es entstand so ein Wirbel hier drin, dass die Wolke teilweise nach unten kam. Um das übertragen zu sagen: Wir müssen eigentlich mit unserer Natur sehr viel vorsichtiger umgehen, weil sie uns eigentlich schützt. Und wenn wir sie kaputt machen, dann bringen wir uns eigentlich selber um.”

Auch eine Art Wolke, aber diesmal digital, ist die Klang- und Videoinstallation micro / macro, die der japanische Musiker und Medienkünstler Ryoji Ideka während eines Aufenthalts am Europäischen Kernforschungszentrum CERN entwickelte.
Eine raumfüllende Datenwolke aus visuellen und akustischen Mustern, in die der Besucher förmlich eintaucht.

Karlsruhe feiert außerdem in diesem Jahr sein 300. Stadtjubiläum. Über 40 Tausend Besucher kamen zur Eröffnungsshow vor dem Karlsruher Schloss. Lichtkünstler aus Ungarn bespielten die Fassade mit spektakulären Licht- und Videoprojektionen. Die Experten aus Budapest gelten als Meister der sogenannten Videomapping Technologie.

Tamás Vaspöri, Sales Manager, Maxin10sity: “Sie sind sehr gut in abstrakten 3D Effekten, die einen richtig mitreißen.”

András Sass, Kreativdirektor, Maxin10sity: “Jeder hat seinen eigenen ­Videomapping-Stil. Für uns ist es wichtig, dass wir eng mit der Musik zusammenarbeiten. Animation und Musik gehen Hand in Hand. Wir versuchen außerdem, uns so stark wie möglich an die Architektur des Gebäudes anzupassen.”

Der Performancekünstler Johan Lorbeer spielt mit der Wahrnehmung und den Nerven seiner Betrachter. Immerhin hängt er scheinbar völlig unbeschwert in vier Metern Höhe an einem Container und das zwei Stunden lang.

Lorbeer Artist: “Es gibt ganz unterschiedliche Performances die mit dieser Idee der Gravitation oder Antigravitation spielen. Sie sehen das ja hier an der Reaktion der Leute. Es ist für mich selber immer wieder erstaunlich, wenn man einen Parameter ändert, nämlich dass ich nicht auf dem Boden der normalen Tatsachen stehe, sondern etwas erhöht, dass das dann gleich so eine spektakuläre Angelegenheit wird. Weil der Rest an mir ist ja komplett normal.”

Ebenfalls ziemlich luftig: Pulled by the Roots, das schwebende Haus des Argentiniers Leandro Erlich mitten in der Karlsruher Innenstadt.

Die Stadt ist der Star – Kunst an der Baustelle heißt das Projekt mit einer Reihe faszinierender Installationen.

Leandro Erlich: “Was mich am meisten bei der Arbeit beeinflusst ist die Tatsache, dass ich aus einer Architektenfamilie komme. Was mich an Kunst interessiert sind ungewöhnliche Orte, an denen Menschen zusammenkommen, über das Gesehene diskutieren und es interpretieren können.”

Wolfgang Spindler, euronews: “Die GLOBALE vereint auf faszinierende Art und Weise Kunst, Wissenschaft und Technologie. Hier kann man sehen und erleben, wie sich der Kunstbegriff verändert und erweitert hat.”

Die GLOBALE in Karlsruhe geht bis April 2016.

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