Belgische Milchbauern solidarisieren sich mit ihren französischen Kollegen

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In Belgien schlossen sich mehrere Dutzend Milchbauern den Protesten ihrer französischen Kollegen an. Bei der Eröffnung der Landwirtschafts- und

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In Belgien schlossen sich mehrere Dutzend Milchbauern den Protesten ihrer französischen Kollegen an. Bei der Eröffnung der Landwirtschafts- und Nahrungsmittelmesse in Libramont kam es zu einer friedlichen Demonstration gegen die sinkenden Preise. “Die Preise bewegen sich um die 25 Cent pro Liter und könnten auf 20 Cent sinken”, erläutert ein belgische Landwirt. “Sie lohnen die Mühe nicht. Wir brauchen Preise um die 35 bis 40 Cent. Wir machen Verluste und können unsere Kredite nicht zurückzahlen, wir wissen nicht weiter.”

Die niedrigen Preise sind unter anderem eine Folge höherer Milchproduktion. Gleichzeitig sind die Exporte nach Russland wegen des Embargos zurückgegangen. Zudem importiert China weniger Milchpulver aus Europa. Zwar war der Milchpreis in den vergangenen zehn Jahren stabil, doch die Subventionen wurden verringert und Milchquoten wurden vor Monaten abgeschafft.

“Die belgischen Milchbauern zählten zu den ersten, die ein Label für faire Milch einführten, um faire Preise zu erzielen. Diese Flasche Milch kostet einen Euro, zehn Cent davon fließen an den Erzeuger zurück”, erläutert unser Korrespondent Loic Verheyen. Die Marke für den fairen Handel mit Milch gibt es in sechs EU-Staaten. Doch allein damit kann die Krise nicht gelöst werden. Die Milchbauern fordern die vorübergehende Wiedereinführung von Quoten, sobald die Preise im freien Fall sind.

Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied im Dachverband der europäischen Milcherzeuger, macht sich für die Regulierung der Produktion stark:
“Wir müssen sie verringern, um das Gleichgewicht auf dem Markt wiederherzustellen. Sobald die Krise überwunden ist, sollten die Quoten abgeschafft werden, damit wir ungehindert produzieren können.”

Ursprünglich war vorgesehen, dass der Landwirtschaftskommissar der EU, Phil Hogan, an der Eröffnung der Messe teilnimmt. Der Besuch wurde jedoch in letzter Minute abgesagt. Das Thema Milchquoten wird Anfang September auf der Tagesordnung eines Treffens der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel stehen.

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