Bank of England erhöht Leitzins

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Von Philipp Lippert
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Damit hat der Leitzins im Vereinigten Königreich jetzt den höchsten Stand seit der Finanzkrise.

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Die Bank of England hat ihren Leitzins auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise angehoben. Er liegt jetzt bei 0,75 Prozent.

Eine Inflationsrate von zwei Prozent ist das Ziel

Durch die Anpassung der Leitzinsen kann eine Zentralbank direkt auf die Wirtschaft Einfluss nehmen. Dieser Zeitpunkt sei jetzt gekommen, heißt es von Mark Carney, dem Chef der Bank of England: "Wir haben ein Rekordhoch bei der Beschäftigung. In der Wirtschaft gibt es nur begrenzt freie Kapazitäten. Die Reallöhne steigen und der externe Preisdruck nimmt ab. Da die Inflation im Inland ansteigt und die Aussicht besteht, dass es zu einer überhöhten Nachfrage in der Wirtschaft kommt, ist es jetzt angemessen, die Geldpolitik leicht zu verschärfen, um die Inflation zum Zweiprozentziel zurückzubringen und auch dort zu halten."

Wie wirkt sich der Brexit aus?

Momentan liegt die Inflationsrate bei 2,4 Prozent, also 0,4 Prozentpunkte über dem selbst gesteckten Ziel der Bank of England. Die Zinserhöhung wird auch kritisch gesehen. Denn der Brexit dürfte sich erheblich auf die Wirtschaft auswirken, erwartet Craig Erlam, leitender Marktanalytiker bei der Firma Oanda: "Wenn das Vereinigte Königreich und die EU keinen Wirtschafts-Deal abschließen und wir uns also auf ein" No-Deal-Szenario "zu bewegen, kann die Bank of England gezwungen sein, ihren Kurs sehr schnell wieder umzukehren. Ich verstehe deshalb nicht ganz, warum sie das machen. Ich glaube fest daran, dass sie das nur tun, um glaubwürdig zu wirken, weil sie bereits im Mai die Zinsen erhöhen wollten. Sie legen also mehr Wert auf ihre Glaubwürdigkeit als darauf, was letztendlich die richtige Entscheidung wäre: sich zurückzuhalten."

Zukünftige Zinserhöhungen will die Bank of England laut eigener Aussage nur schrittweise vornehmen und mit begrenztem Umfang. Insgesamt ist es erst die zweite Zinserhöhung seit der Finanzkrise.

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