Kann der Aufruhr im dem Norden Afrikas im Süden des Kontinents ansteckend wirken?

Kann der Aufruhr im dem Norden Afrikas im Süden des Kontinents ansteckend wirken?
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Interview mit dem Präsidenten von Mosambik, Armandi Guebuza

Armando Guebuza ist seit 2004 Präsident der ost-afrikanischen Republik Mosambik.

Zur Zeit hält er sich in Paris auf, um an einer internationalen Konferenz über Transparenz in der Regierungführung teilzunehmen.

Diese Transparenz betrachtet der Staatsmann als Voraussetzung für den Kampf gegen die Korruption.

euronews-Reporterin Maria Barradas sprach mit ihm.

euronews

Die Welt schaut derzeit so intensiv nach Afrika wie kaum jemals zuvor. Sie sind Präsident eines Mitgliedslandes der Afrikanischen Union.

Wie ist deren Strategie zur Lösung der Krise im west-afrikanischen Staat Elfenbeinküste?

Armando Guebuza

Wie Sie sich vorstellen können, gibt es eine Strategie. Beim letzten Gipfeltreffen, das in Adis Abeba stattfand, wurde eine Komitee gegründet, das sich mit der Elfenbeinküste beschäftigen soll und einen Vorschlag zur Lösung erarbeiten.

Dieses Komitee ist mit Staatschefs besetzt. Wir glauben, dass wir gemeinsam einen Ausweg aus dieser schwierigen Lage finden können.

euronews

Bisher ist kein Konsens zu erkennen.

Es gibt Länder, die Angola und Südafrika beschuldigen, Laurent Gbagbo zu unterstützen und damit zur Verstàrkung der Spannungen beizutragen…

Armando Guebuza

Es gibt Differenzen. Das ist in so einer Lage normal.

Wir widmen dieser Angelegenheit besondere Aufmerksamkeit und wir legen Wert darauf, dass einige dieser Staaten mitarbeiten im Komitee für die Vermittlung in diesem Konflikt. Unser wichtigstes Ziel ist es, dass die Afrikanische Union sich sicher sein kann, dass am Ende die neue Regierung des Landes auch dem Wahlergebnis entsprechen werde.

euronews

In welcher Zeit glauben Sie den Konflikt lösen zu können?

Armando Guebuza

Wir alle wollen, dass es in der kürzest möglichen Zeit erledigt wird. Aber für solche Dinge gibt es keinen Zeitplan. Man muss nach einem Konsens suchen in einer Situation, in der beide Seiten durch tiefe Gegensätze gespalten sind.

euronews

Wie sehen Sie die politischen Krisen und die Volksaufstände in Nordafrika? Glauben Sie an die Ausbreitung dieser Bewegungen auf andere Teile des afrikanischen Kontinents?

Armando Guebuza

Wir glauben, dass die Regimes in dieser Region vor allem zuhören müssen, was ihnen die Menschen zu sagen haben und deren Forderungen respektieren.

Dort befindet man sich noch in der Phase der Konfrontation. Darum ist auch noch nicht restlos klar, welche Punkte letztlich von allen Konfliktparteien akzeptiert werden. Wir treten dafür ein, die Forderungen des Volkes zu respektieren.

Es ist in diesem Moment noch nicht vorauszusehen, ob das auch das Afrika südlich der Sahara erschüttern kann. ber es ist wichtig, das als ein Warnzeichen für uns alle zu verstehen. Eine Warnung und Aufforderung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse unserer Bevölkerung zu arbeiten und dabei auch den Dialog mit unseren Völkern intensivieren.

euronews

Mosambik leidet bereits unter den Auswirkungen.

Die Lebensmittelpreise explodieren.

Wie geht Ihr Land damit um? Wie sind Sie dafür gerüstet?

Amando Guebuza

Wie Sie sich vorstellen können, stellt der Erdölpreis für unser Land in allen Krisen ein Bedrohung dar.

Wenn es um Lebensmittel geht, kann man die Getreidepreise als Beispiel nehmen. Die Antwort darauf kann nur in der Steigerung der Produktivität liegen, und darauf bereiten wir uns vor. Die Produktion wird schon in diesem Jahr steigen. Auch wenn sie noch nicht das benötigte Niveau erreichen wird, es ist ein Weg, um jenen Prozeß zu beschleunigen, der zu einer höheren Produktivität und damit auch zu einer umfangreicheren Produktion von Nahrungsmitteln führt.

euronews

Mosambik und die EU verhandeln gerade über einen neuen Fischereivertrag. Eine der großen Herausforderungen für Ihr Land liegt im Kampf gegen das illegale Abfischen.

Wie gehen Sie dabei vor? Mit welchen Mitteln?

Armando Guebuza

Wir arbeiten sehr eng mit Südafrika und Tansania zusammen. Wir suchen auch Lösungen auf europäischem Niveau, besonders mit Spanien, damit dieses Land uns mit den technischen Mitteln ausrüstet und auch dabei hilft, unserer Marine besser vorbereiten und einsetzen zu können.

euronews

Welche Prioritäten setzen Sie beim Kampf gegen Korruption und für Transparenz bei der Regierungsführung?

Armando Guebuza

Das ist für mich eine Grundsatzfrage.

In Mosabmik nutzen wir immer die alten Mechanismen, sei es der Zivilgesellschaft, sei es der Staat, um unsere Ausgaben und die Art, das Geld zu verwenden, unserem Volke kenntlich zu machen.

Diesen Artikel teilenKommentare