Der Kampf um den letzten Fisch

Der Kampf um den letzten Fisch
Von Euronews
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Überfischung versus Sicherung von Arbeitsplätzen, Kampf gegen Rückwurf von unerwünschtem Beifang, Lebensmittelsicherheit und Gewährleistung von Qualitätsstandards für den Fisch, der auf unsere Teller kommt, Nachweis von Herkunftsländern und stärkere Kontrollen – es gibt viele offene Fragen in Europas Fischereipolitik.

Die zuständige EU-Kommissarin Maria Damanaki versucht, bei I talk Antworten zu geben.

Zum Beispiel zum Thema Rückwurf: Durchschnittlich 23 Prozent der Fischer, in einigen Gebieten sogar bis zu 80 Prozent, werfen den Fisch, den sie nicht vermarkten können, gleich wieder tot über Bord, beklagt Damanaki. Eine europaweite Kampagne mit weit über 800.000 Unterzeichnern versucht, dieser Praxis per Verbot ein Ende zu setzen. Angesichts dessen ist Damanaki optimistisch, dass die zuständigen Minister sich auf einen neuen Ansatz einigen.

Was tun gegen die seit Jahren kritisierte Überfischung? Die EU- Kommission setzt auf “maximale Nachhaltigkeit”: eine Begrenzung der Fangmengen auf einem Niveau, das die Erholung und Vermehrung der Bestände ermöglicht. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, Damanaki spricht vom Jahr 2022…

“Wir bemühen uns, aber wir sind noch nicht am Ziel. Wenn unsere Reform einmal in Kraft ist, können wir eine gute Prognose haben. Denn von 2022 an werden fast alle Bestände in nachhaltiger Weise befischt werden, was bedeutet, dass wir fast 30 Prozent mehr Jobs im Fischereisektor haben werden, und 24 Prozent mehr Einkommen für unsere Fischer.”

Ein Balanceakt zwischen Naturschutz und Beschäftigungspolitik: “Darum geht es bei meiner Arbeit”, erklärt Damanaki: “Ich muss das Gleichgewicht zwischen den sozialen Folgen und der Bestandswahrung zu halten.”

Angesichts der Berichte über falsch deklarierten Fisch und illegaler Fangpraktiken mancherorts verspricht Damanaki: “Wir werden härter durchgreifen, denn wir müssen wirklich die Lage unter Kontrolle bringen. Wir haben jetzt eine Menge Instrumente in der Hand: Rechtliche Instrumente, und wir können sogar Importe stoppen als letzte Bestrafung. Wir können Importe von einigen Ländern oder Fangflotten stoppen, wenn wir nicht sicher sind, dass dort auf legale Weise gefischt wird.”

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