Brasilianisches Bildungssystem: Wie ist die Bilanz?

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Von Euronews
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Raum für Verbesserung

Brasilien ist derzeit die siebtgrößte Volkswirtschaft , obwohl das Pro-Kopf-Einkommen von etwa 9.000 Euro relativ niedrig ist. Doch wenn es um Bildung geht, gehört das Land nicht zur Spitzenklasse. Bedrohen die Schwachstellen des Schulsystems – wie die sozialen Kluften in der Schule, niedrige Budgets für Grundschulen und Sekundarstufen sowie begrenzter Zugang zu höherer Bildung den Wirtschaftsboom des Landes? In diesem Bericht unterziehen wir das Schulwesen einem Check:

Nach dem Wirtschaftsboom in Brasilien ist Bildung noch immer die Achilles-Ferse des Landes. Die Kluft zwischen öffentlichen und privaten Schulen bleibt weiter groß. Nur rund 40% der brasilianischen Bevölkerung besucht die Sekundarstufe. Der Durchschnitt der OECD liegt bei fast 70%.

In eine Schule zu gehen ist für manche Kinder die einzige Möglichkeit, dem Teufelskreis der Armut zu entkommen. Aber die öffentlichen Schulen haben große Probleme: Vor allem fehlt es an Geld. Klassenräume sind überfüllt. Lehrer klagen über schlechte Bezahlung. Deswegen schicken viele Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder auf Privatschulen.

Wenn es um Bildung geht, ist das Vertrauen in die Regierung jedoch angeknackst. Seit den Protesten von 2013 appellieren viele Menschen an Brasilia, die enormen Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Schulen aufzuheben.

Mehr zum Thema:

www.oecd.org/brazil

Brasiliens Elite-Universitäten

Rio de Janeiros Ländliche Bundes-Universität zählt mit 104 Jahren zu den ältesten Hochschulen des Landes. Früher war sie eine Universität für Agrarwissenschaften, doch in den letzten Jahren erweiterte sie ihr Bildungsangebot.

Die Universität wächst wie nie zuvor. Innerhalb von acht Jahren hat sich die Studentenzahl auf mehr als Zehntausend verdoppelt. Die Hochschule will bald zu den besten des Landes zählen.

Drei Viertel der Hochschulen in Brasilien sind in privater Hand. Ein Ungleichgewicht, welches die Regierung mit Großinvestitionen privater Unternehmen in den Griff bekommen will.

Es bleibt noch viel zu tun, um das Hochschulwesen langfristig zu verbessern. Nur acht Prozent der Brasilianer haben einen Universitätsabschuss.

Mehr zum Thema:

www.ufrrj.br

Brasilien im Ballfieber

Es ist einer der ärmsten Slums Rio de Janeiros, der Vorort Morro dos Prazéres. Dank des sozialen Programms “Safe Sport” ist Fußball allgegenwärtig. Es bietet Gratiskurse an und wird von örtlichen Behörden, der Polizei und dem British Council unterstützt.

Vor drei Jahren wären friedliche Fußballspiele auf den Straßen undenkbar gewesen. Damals dominierte der Drogenhandel alles. 2011 wurde eine Sondergruppe der Polizei ins Leben gerufen, die im Vorfeld der WM Verbrechen und Drogenhandel in den Favelas bekämpfen sollte. Dank des Projekts “Safe Sport” können 200 Kinder im Schutz der Polizisten Fußball spielen und von den Beamten fürs Leben lernen.

Mehr zum Thema:

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www.theguardian.com/education/2012/apr/10/brazil-favela-english-youth-hope
http://blog.britishcouncil.org/2012/07/05/brazil-football-in-the-favela

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