Russland droht mit Luftabwehrraketen im Fall von US-Luftangriffen in Regimegebieten

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Von Euronews
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Assad fordert Kämpfer und Bevölkerung auf, Ost-Aleppo zu verlassen. De Mistura fordert Evakuierung von Nusra-Kämpfern.

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Russland hat die USA vor Luftangriffen in vom Regime gehaltenen Regionen in Syrien gewarnt. Das Verteidigungsministerium verwies auf die im Land stationierten Luftabwehrraketen. Erst vor zwei Tage hatte Moskau weitere S-300-Abwehrsysteme nach Tartus verlegt.

Nach Aussage des US-Außenministeriums erwägt Washington angesichts des harten Vorgehens des Regimes gegen Ost-Aleppo und der hohen Zahl ziviler Opfer auch militärische Optionen.

Das aber könne nicht zuletzt auch russische Soldaten in Gefahr bringen, etwa, wenn sie humanitäre Hilfsgüter verteilten, so Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Vorfälle wie den versehentlichen Beschuss syrischer Truppen durch die USA dürfe es nicht mehr geben.

“Ich würde unseren Kollegen in Washington raten, die möglichen Folgen einer Implementierung solcher Pläne sorgfältig zu bedenken”, so Konaschenkow. “Ich möchte die US-Strategen erinnern, dass Verteidigungssysteme vom Typ S-400 und S-300 auf den russischen Luftwaffenbasen in Hmeymim und Tartus den Luftraum abdecken, die mit ihrem Aktionsradius eine Überraschung für unidentifizierte Flugobjekte werden könnten.”

Präsident Baschar Al-Assad stellten den Rebellen unterdessen ein Ultimatum, die Waffen niederzulegen und Ost-Aleppo mit ihren Familien zu verlassen. Auch die Zivilbevölkerung rief er auf, den Stadtteil zu evakuieren. Rebellenvertreter wiesen das als nicht glaubwürdig zurück, es handle sich um eine Falle. Die angesprochenen Korridore gebe es nicht. Einwohner berichteten von nachlassendem Beschuss in der Nacht auf Donnerstag, sichere Routen ins Umland seien aber niemandem bekannt.

Der UN-Gesandte Staffan de Mistura bot an, die international als Terroristen geltende Nusra-Front selbst aus der Stadt zu geleiten, weil deren Präsenz als Rechtfertigung für die Luftangriffe diene.

“In höchstens zwei, zweieinhalb Monaten wird Ost-Aleppo bei dieser Intensität vollständig zerstört sein”, so de Mistura. “Wir sprechen hier vor allem von der Altstadt. Tausende Syrer – Zivilisten, nicht Terroristen – werden tot sein. Viele werden verwundet sein und Abertausende werden zu Flüchtlingen werden.”

Rund 250.000 Zivilisten sind in Ost-Aleppo eingeschlossen, darunter sind laut de Mistura wohl 8000 Rebellenkämpfer, wovon rund 1000 der Nusra-Front angehören sollen. Die Regimetruppen und ihre Verbündeten haben seit Beginn der Offensive vor zwei Wochen mit massiver Luftunterstützung Versorgungsrouten abgeschnitten und sind in Randgebiete von Ost-Aleppo vorgedrungen.

In einem Interview mit dem dänischen Fernsehen gab sich Assad entschlossen, Ost-Aleppo und ganz Syrien zurückzuerobern. Einen Zeitplan für die geforderte Evakuierung des Stadtteils nannte er nicht.

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