Luftverschmutzung: EU macht 9 Ländern Druck

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Von Euronews
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Tschechien und acht andere EU-Länder gehen nicht konsequent genug gegen Schadstoffe in der Luft vor. Brüssel hat jetzt die Nase voll.

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Dicke Luft in Prag. Stickoxide und Feinstaub sind in der tschechischen Hauptstadt schon lange ein Problem. Die von der EU festgelegten Grenzwerte werden hier regelmäßig überschritten. Jetzt wurde der Umweltminister nach Brüssel zitiert.

„Heute haben wir in der Prager Innenstadt über 100 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft, das ist doppelt so hoch wie der erlaubte EU-Grenzwert”, sagt Umweltexperte Vojtěch Máca. „In Prag ist der Verkehr das Hauptproblem hinter der Luftverschmutzung – und weniger Kaminöfen, oder große Verbrennungsanlagen, die zum Beispiel in Nordmähren für schlechte Luft sorgen.”

Abgas-Ultimatum aus Brüssel

Nicht nur auf Tschechien erhöht die EU den Druck. Auch Deutschland und sieben andere Länder müssen Brüssel konkrete Pläne vorlegen, um die Schadstoffe unter den erlaubten Grenzwert zu drücken. Sonst drohen ihnen hohe Geldstrafen.

Welche Lösungsvorschläge hat Tschechien der EU-Kommission vorgelegt? Euronews-Reporter Luca Rovinalt hat beim Umweltministerium in Prag nachgefragt.

„Wir haben in Brüssel Maßnahmen präsentiert, die wir bereits ergriffen haben und solche, die wir noch umsetzen wollen“, sagt Tschechiens stellvertretender Umweltminister Vladimír Smrž.

„Die vier Hauptursachen für die Luftverschmutzung in Tschechien sind erstens private Heizanlagen, zweitens der Verkehr, drittens die Industrie und viertens Emissionen aus dem Ausland, die über die Grenzen zu uns gelangen. Wir müssen Fahrzeuge nach und nach aus den Innenstädten verbannen. Wichtig ist dabei vor allem die Schließung der Innenstadtringe.“

Tödliche Schadstoffe

520.000 Menschen sterben laut Europäischer Umweltagentur jährlich an den Folgen der Schadstoffe in der Luft – und das sind nur die Zahlen für Europa. Dass Brüssel jetzt alle Mitglieder zur Eile drängt, findet Tschechiens Umweltministerium richtig. „Alle unsere Nachbarn müssen mitmachen, denn Emissionen kennen keine Ländergrenzen“, sagt Smrž.

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