Professoren in Thessaloniki sammeln Spickzettel und eröffnen Ausstellung

Harte Arbeit: Wer erwischt wurde, musste die Prüfung wiederholen.
Harte Arbeit: Wer erwischt wurde, musste die Prüfung wiederholen. Copyright Professor Dimitris Mardas/Athens News Agency
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Von Marios Ioannou
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So klein wie möglich schreiben, damit so viele Informationen wie möglich draufgehen. An der Uni im griechischen Thessaloniki stellen Professoren die über die Jahre gesammelten Spickzettel aus - Skonakia, Puder oder auch Staub, auf Griechisch.

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Mit dieser Ausstellung ist Nervenkitzel verbunden - wenn auch mehr in der Erinnerung der Betrachter als beim Besuch selbst: In Thessaloniki, in Nordgriechenland, gibt es eine Ausstellung von "Spickzetteln", griechisch: Skonakia. 

Die kleinen Papierchen mit noch viel kleineren Schriftzeichen wurden über die Jahre von Professoren der Universität der Stadt gesammelt - und werden jetzt als gesammelte Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der älteste papiergewordene Beweis eines Betrugs bei einer der Prüfungen des Wirtschaftszweigs der Uni stammt aus dem Jahr 1984.

Dimitris Mardas/Athens News Agency
Gedächstnishilfe im Stift eingebaut? Heutzutage lassen sich Schüler und Studenten neue, digitale Spickzettel einfallen.Dimitris Mardas/Athens News Agency

200 Gedächtnisstützen kamen über die Jahre zusammen. Teil der Ausstellung ist unter anderem ein zwei Meter langer Zettel, eng in eine Art Stock gewickelt, ein anderer ist mit einem speziellen Skizzenstift auf Reispapier entstanden.

Ein Mini-Spick-Buch hat ganze 10 Seiten.

Professor Dimitris Mardas sagte gegenüber der griechischen Nachrichtenagentur Athens News Agency, gemeinsam mit Kollegen habe man beschlossen, Studenten für ihre genialen Einfälle, ihre Kunst Anerkennung zu schenken. Sie hätten wahre Phantasie und Einfallsreichtum bewiesen.

Für einige Kunstwerke hätten die Studenten sicher fast 10 Stunden gebraucht, um sie fertigzustellen. "Hätten sie diese Zeit in das Lernen investiert, dann hätten die fleißigen Verfasser die Prüfung vielleicht geschafft - ohne das Risiko erwischt zu werden", so Professor Mardas.

Als echte Zeitzeugen dürften Skonakia wohl ein weiteres Opfer der Digitalisierung geworden sein...

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