Die weiträumigen und personalintensiven Absperrungen rund um das Herz der US-Demokratie beeinflussen mittlerweile auch das politische Tagesgeschehen. Das Repräsentantenhaus verlegte eine Sitzung.
Rund um das Kapitol in Washington sind Sicherheitskräfte weiterhin in erhöhter Alarmbereitschaft. Hintergrund sind Geheimdienstinformationen, wonach sich eine Miliz auf einen neuen Angriff auf den Sitz des Kongresses vorbereitet habe.
Das Repräsentantenhaus hielt deshalb eine für Donnerstag geplante Abstimmung bereits einen Tag vorher ab.
Die demokratische Mehrheitsführerin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, machte vor der Hauptstadtpresse auch organisatorische Gründe für die Verschiebung geltend: "Ich hoffe, Sie haben sich sicher gefühlt, als Sie heute hierher kamen. Wir sind viel weiter als beim letzten Mal, denn wir haben Zäune und wir haben die Nationalgarde und den Rest. Aber nichtsdestotrotz wollen wir all das nicht haben, wir wollen, dass unser Kapitol von jedem in unserem Land respektiert wird."
Wird der Einsatz verlängert?
Die Bedrohungslage scheint weiterhin akut. Die Kapitolspolizei beantragte laut Medienberichten eine zweimonatige Verlängerung des Einsatzes der Nationalgarde zur Sicherung des Parlamentskomplexes.
Anhänger von Donald Trump hatten am 6. Januar das Kapitol gestürmt. Durch die Verwüstungen und das gewaltsame Vorgehen der Unterstützer des Ex-Präsidenten kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Der Chef der Kapitolspolizei, Steven Sund, trat daraufhin zuück.