Rechtsextremer gegen linken Protestanführer - Präsidentenwahl polarisiert Chile

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In Chile haben die Bürger die Wahl zwischen einem Rechtsextremen als Präsidenten, Jose Antonio Kast, und einem linken Protestanführer, Gabriel Boric. Der Wahlkampf vor der Stichwahl am 19. Dezember lässt eine gewaltige Polarisierung des Landes befürchten.

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In Chile haben die Bürger die Wahl zwischen einem Rechtsextremen als Präsidenten, Jose Antonio Kast, und einem linken Protestanführer, Gabriel Boric. Kast kam in der ersten Runde auf gut 28 Prozent der Stimmen, so das Wahlamt. Für den jungen Linkspolitiker Gabriel Boric stimmten rund 25 Prozent der Wähler.

JOSE ANTONIO KAST

Kast von der Republikanischen Partei, mit Wurzeln in Deutschland, will Steuern senken, die Zuwanderung begrenzen und hart gegen Kriminelle vorgehen. Er hat sich nie deutlich von der Militärdiktatur von General Augusto Pinochet (1973-1990) distanziert und sympathisiert mit dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro.

Jose Antonio Kast, Präsidentschaftskandidat:

"Es lebe Chile! Wir werden daran arbeiten, Frieden, Ordnung, Fortschritt und unsere Freiheit wiederherzustellen. Ab jetzt hat jede Frau, die wegen Kriminalität und Belästigung nicht in Frieden nach Hause gehen kann, Hoffnung auf ein Leben in Frieden."

GABRIEL BORIC

Der 35 Jahre alte Kandidat Boric vom linken Wahlbündnis «Apruebo Dignidad» (Ich stimme für die Würde) wirbt für den Ausbau des Sozialstaats, Klimaschutz und Frauenrechte. «Chile war die Wiege des Neoliberalismus, es wird auch sein Grab sein», sagte der frühere Studenten-Anführer und Abgeordnete der Region Magallanes im Wahlkampf.

Die großen Ungleichheiten im chilenischen System waren der Hauptgrund für massive Proteste in Chile, vor allem Vertreter linker Ideen arbeiten an einer neuen Verfassung.

Das traditionelle Parteiengefüge in Chile ist durch den Wahlgang vorerst Geschichte.

Der Wahlkampf vor der Stichwahl lässt eine gewaltige Polarisierung des Landes befürchten. Der amtierende Präsident Sebastián Piñera forderte die Kandidaten auf, "den Weg der Verantwortung und nicht des Populismus zu suchen, den Weg der Wahrheit und nicht der Polarisierung".

Die zweite Runde ist für den 19. Dezember angesetzt.

su mit dpa

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