Atomenergiebehörde nach Angriff auf AKW in der Ukraine besorgt

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Von Euronews mit AP, AFP
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Der Chef der IAEA will nach Tschernobyl reisen, um mit Russen und Ukrainern zu sprechen.

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Die Internationale Atomenergie-Organisation (auf Englisch: International Atomic Energy Agency - IAEA) in Wien hat den russischen Angriff auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja verurteilt. Der IAEA-Chef verwies darauf, dass die vor wenigen Tagen von allen Mitgliedsstaaten der IAEA vereinbarten Regeln nicht eingehalten wurden.

Der IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi sagte, dass alle Sicherheitssysteme der sechs Reaktoren des Kraftwerks nicht beschädigt wurden und dass es keine Freisetzung von radioaktivem Material gebe. Es sei auch wichtig, dass die Systeme, die zur Messung der Strahlung dienen, voll funktionsfähig seien.

Im AKW Saporischschja ist derzeit nur einer der sechs Reaktoren zu 60 Prozent in Betrieb - wie der IAEA-Chef erklärte. Von einem Projektil getroffen wurde ein Ausbildungsgebäude auf dem Gelände der Atomanlage - wie auch auf einer Karte gezeigt wurde.

Auf die Frage eines Journalisten, ob es sich um ukrainischen oder russischen Beschuss gehandelt habe, sagte Grossi, das der Angriff von der russischen Seite erfolgte.

Auf Twitter schrieb der Argentinier Rafael Mariano Grossi, dass er mit dem ukrainischen Regierungschef telefoniert habe - und er forderte alle Seiten dazu auf, keine Aktionen durchzuführen, die Atomanlagen gefährden könnten.

Grossi will in die Ukraine reisen und sich in Tschernobyl mit Vertretern Russlands und der Ukraine treffen. Doch er ist sich dessen bewusst, dass sein Besuch derzeit schwierig zu organisieren ist.

Die Gegend um das 1986 havarierte AKW Tschernobyl wird seit Beginn der Invasion von russischen Truppen kontrolliert.

In der Industriestadt Saporischschja leben mehr als 700.000 Menschen. 

Die Ukraine bezieht 50 Prozent ihres Stroms aus Atomkraft.

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